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China: Banken dürfen Immobilienkredite künftig nur noch eingeschränkt vergeben

Trotz zahlreicher Regulierungsmaßnahmen steigen die Preise für Immobilien in China immer weiter an. In Zukunft sollen große Banken deshalb nur noch 40 Prozent ihrer Kredite an Projekte im Bereich Immobilien vergeben dürfen.

China deckelt Kreditvergabe

Wie die Analysten der Nachrichtenagentur Bloomberg berichten, versucht China gegen das Entstehen einer Immobilien-Blase vorzugehen, indem große Banken 2021 erstmals die Vergabe von Immobilien-Krediten begrenzen. Laut Informationen, die der WirtschaftsWoche vorliegen, teilte die staatliche Regulierungsbehörde Chinas mit, dass staatseigene Institute ab diesem Jahr nur noch 40 Prozent ihrer Kredite an Immobilienprojekte vergeben dürfen – eine Neuerung, die das ausstehende Hypothekenvolumen auf 32,5 Prozent begrenzen wird.

Kein harter Übergang geplant

Die neuen Regularien dürfen laut Bloomberg mit einer Übergangsfrist von vier Jahren eingehalten werden – Institute dürfen die 40-Prozent-Grenze also bislang noch überschreiten. Wie die chinesische Regierung erklärt, soll die Deckelung die Macht großer Immobilienentwickler einschränken, um so das Risiko der Bildung einer Immobilien-Blase zu verringern.

Immobilienpreise in China steigen kontinuierlich

Bereits seit 2015 ist ein stetiger Anstieg der chinesischen Immobilienpreise zu vermerken. Diesen Entwicklungen versucht die Regierung seither entgegenzuwirken, indem unterschiedliche Regularien für Banken sowie Immobilienentwickler eingeführt werden. Unter anderem führten neue Regelungen beispielsweise dazu, dass der Preiszuwachs im November 2020 laut WirtschaftsWoche lediglich bei 0,12 Prozent lag – eine Entwicklung, die jedoch vorwiegend auf die sinkende Nachfrage zurückzuführen ist, die durch neue Eigentumsregelungen entstand.

Das sagen Experten zu Chinas neuer Immobilien-Politik

Chengyu Huang, Investment Manager bei der staatlichen Vermögensverwaltung China Cinda, äußert sich positiv zu Chinas Entscheidung gegenüber Bloomberg. „Dieser Schritt passt zum Plan, die Aufsicht über die Branche zu stärken und eine Blase zu verhindern. Damit wird das Interesse an Aktien im Immobilien-Bereich gebremst”, erklärt er der Nachrichtenagentur.

Neben der Kreditbegrenzung führten die chinesische Zentralbank und die Immobilien-Aufsichtsbehörde laut Bloomberg auch strengere Berichtspflichten für die zwölf größten Immobilienentwickler Chinas ein, sodass diese künftig detaillierte Auskünfte über ihre Finanzen geben müssen.

Bildquellen: corlaffra / Shutterstock.com