One Angel Square: Mit Nachhaltigkeit zum Weltrekord

In vielen Bereichen des Lebens ist der Klimaschutz mittlerweile schon ganz selbstverständlich geworden: Mülltrennung und Recycling gehören in vielen Haushalten einfach dazu, und auch, dass man das Licht ausschaltet, wenn man einen Raum verlässt, muss man wohl kaum jemandem mehr erklären. Durch das Pariser Klimaabkommen steht der Umweltschutz auch bei zahlreichen Nationen weltweit ganz oben auf der politischen Agenda. Das Abkommen sieht vor, die Emission von Treibhausgasen drastisch zu senken, so dass 2050 weltweit nur noch 5 Milliarden Tonnen CO2 ausgestoßen werden. Auch die Immobilienbranche kann dazu beitragen, dass dieses Ziel erreicht wird.

Wir arbeiten im Portfoliomanagement schon längst in diese Richtung: Wenn wir nach neuen Objekten für unsere Immobilienfonds suchen, ist es für uns selbstverständlich, die Gebäude in der Prüfungsphase auch auf ihre Nachhaltigkeit hin zu bewerten. Wir haben zwar noch keinen Immobilienfonds aufgelegt , der nur nachhaltige Gebäude enthält, aber in unseren Fondsportfolien befinden sich durch dieses Vorgehen bereits zahlreiche grüne Gebäude.

Ein ganz besonderes Gebäude, in das wir mit seiner Fertigstellung im Jahr 2013 investiert haben, steht in Manchester: „One Angel Square“. Die Büroimmobilie wurde als neue Firmenzentrale für die Co-operative Group, eine britische Verbrauchergenossenschaft, entwickelt. Ihren besonderen Charakter erkennt man bereits auf den ersten Blick, denn „One Angel Square“ hebt sich schon optisch von den anderen Gebäuden der Umgebung ab: Der Grundriss entspricht einem Dreieck mit stark abgerundeten Ecken, der obere Gebäudeteil wirkt wie diagonal durchgeschnitten, so dass das Dach nach Süden gekippt ist und so viel Sonnenlicht wie möglich einfängt. Daneben besitzt das Gebäude eine doppelte Fassade, deren äußere Glas- und Aluminiumkonstruktion in der Sonne schimmert.

Diese besondere Architektur hat jedoch nicht nur einen optischen Reiz, sondern erfüllt auch einen ganz speziellen Zweck. Denn bei „One Angel Square“ wurde in jedem Detail auf die Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit des Gebäudes geachtet. Die doppelte Fassade ermöglicht eine natürliche Belüftung und auch sonst wurde das Äußere so gestaltet, dass Sonnenlicht und -wärme optimal ausgenutzt werden. Das Bürogebäude muss somit kaum geheizt oder gekühlt werden. Auch die Beleuchtung und Beschattung greift auf fortschrittliche Technologien zurück. Bewegung im Gebäude wird automatisch erkannt und das Licht im entsprechenden Bereich eingeschaltet – allerdings nur, wenn die Lichtverhältnisse durch Sonnenstand und Beschattung nicht sowieso schon optimal sind. Zusätzlich benötigte Energie wird über ein Biodiesel-Blockheizkraftwerk erzeugt, das mit Rapsöl betrieben wird. Das ist praktisch, da die Verbrauchergenossenschaft auch in der Landwirtschaft tätig ist und ein Genossenschaftszweig selbst Raps produziert.

Und auch in anderen Bereichen wurde die Immobilie so entworfen, dass ihr Einfluss auf die Umwelt möglichst gering ist. So ist die Flächenausnutzung durch die Grundfläche des Gebäudes, das insgesamt 30.600 Quadratmetern Bürofläche bietet, beeindruckend gering und schont die Ressource Boden. Durch die flexible Raumaufteilung im Gebäudeinneren finden dennoch mehr Mitarbeiter Platz als in vergleichbaren anderen Gebäuden. Die werden außerdem dazu ermutigt, das eigene Auto zu Hause zu lassen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Rad zur Arbeit zu kommen. Den nur 151 Pkw-Parkplätzen stehen 105 Fahrradständer gegenüber.

Für „One Angel Square“ zahlt sich das gesamte nachhaltige Konzept aus: Bei der Immobilie handelt es sich um ein sogenanntes „Energy Plus“-Gebäude. Die Immobilie produziert selbst mehr Energie, als sie benötigt und kommt außerdem völlig ohne CO2-Emissionen aus. Somit ist „One Angel Square“ eines der nachhaltigsten Gebäude der Welt und erfüllt schon jetzt die Ansprüche des Pariser Klimaabkommens für 2050. Die Immobilie erhielt dafür von der britischen Nachhaltigkeitszertifizierung BREEAM die höchste Einstufung „Outstanding“ und stellte bei der BREEAM-Wertung mit 95,32 Prozent einen neuen Weltrekord auf.

Dieser Artikel ist Teil des Immobilien-Trendblogs von Ulrich Steinmetz. Lesen Sie hier alle Beiträge aus dem Trendblog.

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Bildquellen: Deutsche Asset Management