Aktien-Check Patrizia Immobilien: Immo-Deals am laufenden Band

Für institutionelle Anleger kauft der auf Immobilien spezialisierte Vermögensverwalter Patrizia Immobilien Wohnungen in Kopenhagen. Das Geschäft zieht an.

Von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Der Vermögensverwalter Patrizia Immobilien kauft weiterhin ein. Jüngst auf der Halbinsel Marmormolen, angrenzend an das UNO-Verwaltungsgebäude in Kopenhagen, der Hauptstadt von Dänemark. Patrizia erwarb 259 Apartments. Nicht im klassischen Stil ­einer Immobilienfirma als Eigentümer und Bestandshalter, sondern im Auftrag der Investoren, die ihr Geld in Patrizia-Fonds anlegen.

Für den Chef und Mehrheits­aktionär Wolfgang Egger, der seine Immobilienfirma zum Vermögensverwalter umbaute, sind solche Transaktionen jetzt Tagesgeschäft. So bauen die Augsburger, die bei einigen Immo-Deals für sich Anteile von höchstens fünf Prozent kaufen, mit dem Geld institutioneller Anleger wie Pensionsfonds in Europa ein breit gestreutes Immobilienportfolio auf.

Neue Serie von Zukäufen

Ein weiterer Coup ist die im November erworbene Immo-Fondsgesellschaft Triuva. Bei dem Kauf der Tochter des Büroimmobilienkonzerns IVG hat sich Patrizia gegen die Konkurrenten DIC Asset und Hamburg Trust durchgesetzt. Der Preis für die Gesellschaft, ­deren Übernahme jetzt abgeschlossen wird, soll bei 200 Millionen Euro liegen.

Verteilt auf 40 Fonds verwaltet Triuva 9,8 Milliarden Euro Immobilienvermögen. Es sind Portfolios mit 270 Immobilien, in die mehr als 80 institutionelle Anleger ihr Geld investiert haben. Mit Triuva erhöht sich das von den Augsburgern verwaltete Vermögen nach Angaben von Patrizia um 50 Prozent auf 30 Milliarden Euro.

Zusätzlich erwarb Patrizia im Jahr 2017 auch den globalen Dachfondsanbieter Sparinvest Property Investors und im Dezember Rockspring Property Investment Managers in Großbritannien.

Vor der Serie von Zukäufen hatte das Immobilienunternehmen nach Schätzungen der Berenberg Bank rund 740 Millionen Euro in der Kasse, nach Übernahme der britischen Rockspring dürften es noch 450 Millionen gewesen sein, so die Analysten. Der Preis für die dänischen Wohnungen ist nicht bekannt. Für Deals und die geplanten Aktienrückkäufe sollte weiterhin ausreichend Geld vorhanden sein. Zudem bleibt das Umfeld für den Ausbau des Geschäfts gut.

Mit den historisch niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt in Europa werden institutionelle Anleger, die Kunden von Patrizia, mit Blick auf höhere Renditen weiterhin viel Geld anlegen. Ihre Deals können die Augsburger mit niedrigen Zinsen günstig refinanzieren. Die Börsenstory als Vermögensverwalter in Europas Immobilienbranche geht also weiter.

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