Amazons zweites Hauptquartier sorgt für Immobilienboom in Nord Virginia
Nachdem Amazon den Standort des zweiten Hauptquartiers mit Nord Virginia bekanntgab, wurden gleichzeitig die lokalen Immobilienmärkte des neuen Standortes befeuert. In den umliegenden Stadtbezirken stiegen die Immobilienpreise postwendend, wodurch Preisanstiege von knapp 20 Prozent bis Ende des Jahres prognostiziert werden.
Immobilienboom in Nord Virginia
Seit der Onlinehändler Amazon seinen zukünftigen Standort für ein sekundäres Hauptquartier bekanntgegeben hat, stiegen dort die Immobilienpreise rapider als ursprünglich erwartet. In der Stadt Arlington im US-Bundesbezirk Nord Virginia spannte der Immobilienmarkt entsprechend an.
Die durchschnittlichen Hauspreise für das Arlington County sollen gemäß Prognosen bis Ende des Jahres 2019 um 17,2 Prozent angestiegen sein, während vorherige Antizipationen mit Preissteigerungen von nur 5,1 Prozent bis zum Jahresende kalkulierten. Dementsprechend ist der mediane Immobilienpreis im Mai bereits um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 615.000 US-Dollar angestiegen.
Terry Clower, Professor an der George-Mason-Universität in Virginia, begründetet die Entwicklungen am Immobilienmarkt in einem öffentlichen Statement: „[Die steigenden Immobilienpreise] sind eine Reaktion des Marktes auf die Bekanntgabe des zweiten Hauptsitzes von Amazon. Immobilieninvestoren befinden sich mit Anwohnern in einem Wettbewerb, bei welchem die Anzahl der Verkaufsobjekte sinkt.“
Ähnliches gilt für umliegende Stadtbezirke, auch in diesen boomt der Immobilienmarkt bedeutender als ursprünglich prognostiziert. Für Fairfax County wurden Preissteigerungen von 3.1 Prozent vorhergesagt, doch gegenwärtige Entwicklungen befördern die Prognosen auf 7 Prozent Wertsteigerung bis Ende 2019.
Verkaufszahlen steigen trotz sinkendem Immobilienangebots
Im Mai 2019 wurden in Nord Virginia insgesamt 2.381 Immobilienkäufe abgewickelt, wodurch die größte Verkaufszahl in einem Monat seit 2005 verzeichnet wurde.
Dagegen nimmt das Immobilienangebot eine entgegengesetzte Richtung an: Hausbesitzer im Umkreis des zweiten Amazon Hauptquartiers reagieren abwartend und verkaufen die eigenen Immobilien vorerst nicht, um durch weiter steigende Preise einen höheren Profit in der Zukunft generieren zu können. Oder verkaufswillige Besitzer entscheiden sich um, da sie die Immobilien vorzugsweise an Amazon Mitarbeiter vermieten wollen, anstatt sie zu veräußern, um auch auf diese Weise vom lokalen Immobilienboom längerfristig profitieren zu können.
Dementsprechend wird in Fairfax County eine Minderung des Immobilienangebots von 10,2 Prozent vorhergesagt, während in Arlington das Angebot um 18,8 Prozent sinken soll. „Arlingtons Immobilienangebot ist den Abhang heruntergefallen“, kommentierte Clower die aktuelle Lage des Marktes.
Gefahr von steigender Obdachlosenquote
Amazon kündigte an, durch das neue Hauptquartier in den kommenden zwölf Jahren 25.000 bis 38.000 neue Jobs in den Stadtbezirken von Nord Virginia zu kreieren, wobei 400 Stellen sofort besetzt werden.
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Hierdurch profitieren zwar die Immobilienbesitzer, doch der Bevölkerungsanteil mit geringem Einkommen muss Mieterhöhungen und allgemein steigende Lebenshaltungskosten fürchten. „Der Fakt, dass wir zusätzliche 25.000 Jobs in Arlington haben werden, wird es für finanzschwächere Bewohner noch schwerer machen in Arlington zu leben,“ äußerte sich Christine Richards, Mitglied der Maklervereinigung in Nord Virginia, gegenüber der New York Times.
Historisch betrachtet ereignete sich ein solches Phänomen bereits, als Amazon 1994 das erste Hauptquartier in Seattle eröffnete. Gutverdienende Mitarbeiter des Konzerns haben die Lokalen Immobilien- und Mietpreise in die Höhe getrieben, wodurch die Obdachlosenquote gleichermaßen signifikant anstieg.
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