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Aus diesen Gründen explodieren die Mietpreise in Hongkong

Die Wohnungspreise in Honkong sind zuletzt gestiegen wie nirgendwo sonst auf der Welt. Innerhalb eines Jahres, Anfang 2017 bis Anfang 2018, sind sie um 14,9 Prozent angewachsen, wie eine Studie des internationalen Maklerhauses Knight Frank belegt.

Warum die Mietpreise so hoch sind

Große Unterschiede zeigen sich zum Beispiel, wenn man bei der globalen Datenbank Numbeo die deutsche Landeshauptstadt Berlin mit Honkong vergleicht. Mietet man in Berlin eine Drei-Zimmer-Wohnung, zahlt man im Schnitt 1.559 Euro Miete. In Honkong kostet das gleiche Apartment rund 3.945 Euro, also weit mehr als das Doppelte.

Doch was ist der Auslöser für diesen rasanten Anstieg der Mietpreise? Mit rund 7,4 Millionen Einwohnern platzt die Stadt aus allen Nähten. Hongkong wächst rasant und das Bauland wird allmählich knapp. Aber in zentraler Lage werden nur Luxusimmobilien gebaut. Die dicht bewohnte Stadt verzeichnet oft die teuersten Verkäufe weltweit, was in Ergänzung zum herrschenden Preisanstieg, ungeachtet der Maßnahmen von der Regierung, passiert.

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Kritik an der Regierung

Ian Brownlee, Stadtplaner und Mitgründer einer Bürgerinitiative, die sich mit nachhaltiger Stadtentwicklung beschäftigt, gibt der Regierung die Schuld an den enorm hohen Mietpreisen und den dadurch entstehenden Problemen. Honkong leide seiner Ansicht nach weniger an einer Wohnungsnot als an einem Verteilungsproblem. Rund 120.000 Haushalte der insgesamt 2,51 Millionen Haushalte seien mangelhaft. Dazu zählen auch die „Käfigwohnungen“, die mehrere Familien beherbergen. „Wir haben keine Wohnungsnot in dem Sinn, dass Menschen auf der Straße leben oder dass es Gegenden mit massenhaft mangelhaften Wohnungen gibt. Aber Menschen, die unter sehr schlechten Bedingungen leben, bekommen eben auch nicht eher eine Wohnung als jene, die in angemessenen Wohnungen leben, aber qualifiziert sind für eine städtische Wohnung“, erläutert Brownlee.

Durchschnittlich müsse man 5 Jahre für eine städtische Wohnung warten – egal wie bedürftig man auch sein mag. „Wir haben keine physische Wohnungsnot, sondern ein schlecht adressiertes Erschwinglichkeitsproblem für die niedrige Einkommensgruppe – die unteren 50 Prozent, die auf dem freien Wohnungsmarkt mieten“, so Brownlee.

Zu lösen sei dieses Problem laut Brownlee mit einem Gutscheinsystem. Die Gutscheine sollen denjenigen, die auf eine städtische Wohnung warten, den Einzug in eine Wohnung auf dem privaten Wohnungsmarkt ermöglichen.  Das könne aktiv dazu beitragen, die Wohnraumnot zu lindern.

 

Bildquellen: Michal Zizlavsky / Shutterstock.com