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Ausblick auf den Immobilienmarkt: CEO der Münchener Hyp sieht Trendumkehr ab 2025

Am deutschen Immobilienmarkt sind rückläufige Immobilienpreise zu beobachten, bedingt durch den rapiden Anstieg der Leitzinsen. Der CEO der Münchener Hypothekenbank erwartet eine Trendumkehr frühestens im Jahr 2025, wobei 2024 voraussichtlich weiterhin moderate Preisrückgänge verzeichnet werden könnten.

Sinkende Immobilienpreise

Die Immobilienpreise in Deutschland erleben turbulente Zeiten. Die Leitzinsen der Europäischen Zentralbank haben in nur etwas mehr als einem Jahr einen raschen Anstieg von null Prozent auf 4,5 Prozent verzeichnet. Dies hat aufgrund der geringeren Nachfrage zu einem rückläufigen Trend bei den Immobilienpreisen geführt, wie der Europace Hauspreisindex zeigt. Während der Indexwert im Juli 2022 noch 224,87 Punkte betrug, belief er sich im September 2023 auf 210,07 Punkte. In einem Interview mit Bloomberg äußerte der CEO der Münchener Hypothekenbank, Holger Horn, seine Einschätzung zur aktuellen Situation auf dem Immobilienmarkt.

Münchner Hyp-CEO erwartet für 2024 sinkende Preise

Horn prognostiziert eine Trendumkehr bei den Wohnimmobilienpreisen in Deutschland frühestens im Jahr 2025. Er erwartet, dass die Preise für Wohnimmobilien im kommenden Jahr 2024 weiter moderat sinken werden, allerdings nur um wenige Prozent. Im zweiten Quartal dieses Jahres waren die Immobilienpreise in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um etwa 5,4 Prozent gesunken, wie Daten des Verbands Deutscher Pfandbriefbanken (VDP) zeigen.

Horn erklärte, dass das Neugeschäft mit privaten Wohnimmobilienkrediten in diesem Jahr voraussichtlich etwa 50 Prozent bis 55 Prozent des Vorjahresniveaus erreichen wird. Die Kombination aus den aktuellen Zinssätzen und den Preisvorstellungen der Verkäufer habe zu einem niedrigen Transaktionsvolumen auf dem Markt geführt.

Münchner Hyp reagiert

Um weiterhin erfolgreich zu sein, reagiere die Münchener Hyp auf diese Veränderungen, wie der CEO gegenüber Bloomberg erklärt. Eine Maßnahme sei demnach die Umschulung von Mitarbeitern, welche zuvor Wohnkreditanträge bearbeitet haben. Dadurch könnten Entlassungen vermieden werden. Horn betonte des Weiteren die Stabilität des Geschäfts der Münchener Hyp in der privaten Wohnfinanzierung aufgrund der langen Kreditlaufzeiten von durchschnittlich rund 20 Jahren. Die Bank finanziere auch keine Immobilienentwickler und habe ein geringes Engagement in den USA, wo die Preise teilweise stark gefallen sind.

Der CEO erklärte weiterhin, dass der Preisdruck bei Gewerbeimmobilien höher sei als bei Wohnimmobilien. Besonders in den Assetklassen Hotels und Einzelhandelsimmobilien seien die Preise während der Corona-Krise bereits deutlich gesunken, während Büroimmobilien weiterhin unter Druck bleiben dürften, auch aufgrund des Trends zum Homeoffice.

Bildquellen: travelview/Shutterstock.com