Banker und Führungskräfte der Wall Street zieht es nach Florida
Immer mehr wohlhabende Finanziers wenden der Stadt den Rücken zu und versuchen, ihre Immobilien zu verkaufen. Sie zieht es stattdessen nach Florida.
Verschiebung nach Südflorida
Bereits im vergangenen Jahr hatte der Hedgefonds Elliott Management bekanntgegeben, seinen Hauptsitz von New York City nach Florida verlegen zu wollen. Eine Entwicklung wie diese hat sich bereits in den letzten Jahren angekündigt, denn nach und nach wurde der Sunshine State durch die Einführung einer günstigeren Steuerpolitik für eine Verschiebung vorbereitet. Nun ist es soweit und inmitten der Coronapandemie verlagern sich große Mengen an Wall Street-Vermögen von New York nach Südflorida. Wie Mansion Global berichtet, bestätigt auch David S. Goodboy diese Entwicklung. So erklärt der Gründer der Palm Beach Hedge Fund Association, einer Netzwerkorganisation für Finanzfachleute in Südflorida, dass sich die Anzahl zahlender Mitglieder im vergangenen Jahr fast verdreifacht hätte.
Finanziers wenden sich von New York ab
Während immer mehr Fachleute eine Immobilienkrise für New York vorhersagen, scheinen nun auch einige wohlhabende Finanziers diese Entwicklung zu befürchten. Viele von ihnen versuchen nun ihre Häuser in der Metropole zu veräußern und stattdessen neue Orte für Investitionen zu finden. So kommt es, dass man den Eindruck gewinnen könnte, dass die Wall Street derzeit nach Florida umzieht, während Hedgefonds nach Manhattan strömen. „Wenn Sie sich New York City als Ballett vorstellen, ist die Stadt gerade in der Pause“, sagte der Immobilienmakler Jason Haber von Warburg Realty gegenüber Mansion Global. „Während der Pause werden einige Leute unruhig und kommen nicht zum nächsten Akt zurück. Genau das passiert jetzt.“
Pandemie löst Wandel aus
In der Vergangenheit lehnten viele Führungskräfte der Wall Street Florida als Standort ab und zogen die Metropole New York dem Bundestaat vor. Grund dafür scheinen laut Mansion Global Bedenken hinsichtlich der dortigen Schulen, der Kultur und schlechten Networking-Möglichkeiten zu sein. Doch die Pandemie, wirtschaftliche Krisen, Heimarbeit und Unsicherheit scheinen diese Sorgen nun über Bord geworfen zu haben, denn nun fühlen sich die Beschäftigten der Finanzbranche wegen des warmen Wetters, der niedrigen Steuern und der erschwinglichen Immobilien nach Florida gezogen. Wie Mansion Global berichtet, verlassen nun immer mehr Führungskräfte, Banker und Fondsmanager der Wall Street New York und ziehen stattdessen nach Florida. Viele nennen als Grund die Auswirkungen der Pandemie, da die vielen Vorteile der Arbeit an einem globalen Finanzzentrum durch vermehrtes Homeoffice in den vergangenen Monaten verloren gingen.
Sonne, schnelle Flüge und günstige Immobilien
Bereits seit März letzten Jahres haben viele Mitarbeiter der Finanzbranche ihre Arbeit ins Homeoffice verlegt. Dadurch hat Florida als Standort bedingt durch das günstige Klima, erschwingliche Immobilienpreise und schnelle Flüge nach New York bei Bedarf seinen Status erhöht. Unternehmen wie Elliott Management, Citadel und Moelis und auch weitere große Finanzunternehmen haben bereits ihre Koffer gepackt und ihre Reise nach Südflorida angetreten. Viele eröffnen in dem Sonnenstaat einen weiteren Firmensitz und verteilen ihre Mitarbeiter an beide Standorte. Für viele New Yorker scheint Florida kulturell und physisch näher zu sein als andere Staaten. Der US-Staat befindet sich in derselben Zeitzone und hat mehr Big Apple-Auswanderer als etwa Salt Lake City oder Nashville.
Florida bietet viele Vorteile
Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, hat der Wirtschaft des Staates Vorrang vor dem strengen Schutz vor dem Coronavirus eingeräumt. Während es in den meisten US-amerikanischen Bundesstaaten Kapazitätsbeschränkungen in Restaurants gibt, hatte Florida im September das Essen in Innenräumen erlaubt. Hinzu kommt, dass Florida einer von 13 Staaten ohne Maskenpflicht ist. Die vergleichsweise lockere Coronapolitik macht den Bundesstaat für viele als Wohn- und Arbeitsort nun immer attraktiver. Dennoch sind sich einige in Manhattan ansässige Luxusagenten sicher, dass die Verschiebung lediglich als vorübergehend zu betrachten sei. Wie Mansion Global berichtet, sind sie davon überzeugt, dass vor allem jüngere Menschen wieder in die Metropole zurückkehren werden, sobald die Pandemie unter Kontrolle ist, zudem merken die Experten an, dass New York jedes Jahr unweigerlich einen Teil seiner älteren, wohlhabenden Bewohner an Florida verliert.
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