Baufinanzierung: Trotz kleinster Wohnfläche werden für Immobilien in München die höchsten Kredite angefragt
Miet- und Kaufpreise gehen durch die Decke und scheinen nicht aufzuhören, zu steigen. Aktuell befinden sich Deutschlands höchste Quadratmeterpreise in München.
Seit 2012 haben sich Deutschlands Immobilienpreise einer Empirica-Studie zufolge fast verdoppelt – und sie sind 2020 trotz Krise weiter gestiegen. Das Beratungs- und Vergleichsportal CHECK24 hat nun für 2020 die Bilanz gezogen: Ein Vergleich aller über das Portal abgeschlossenen Baufinanzierungskredite gibt Aufschluss über die Quadratmeterpreise in den verschiedensten Lagen.
Hamburg ist das Bundesland mit den teuersten Immobilien
CHECK24 hat für seinen Vergleich den Mittelwert der durchschnittlich angeforderten Höhe von Baufinanzierungskrediten für Neubauten sowie Kaufobjekte verglichen – es handelt sich also nicht um eine Auflistung der teuersten Immobilien überhaupt, sondern um einen Vergleich der durchschnittlichen Preise für Wohnimmobilien.
Unter den Bundesländern liegt Hamburg auf Platz eins der Liste der teuersten Wohnimmobilien: Hier wurden Kredite mit einem Wert von durchschnittlich 376.000 Euro angefragt. Auf Platz zwei liegt Berlin mit einer durchschnittlichen Kredithöhe von 341.000 Euro und auf Platz drei Bayern mit Krediten in Höhe von 325.000 Euro im Median. Die im Durchschnitt niedrigsten Kredite wurden mit 157.000 Euro in Sachsen-Anhalt angefragt. Aber Achtung: In den verschiedenen Bundesländern unterschied sich 2020 auch die Größe der Wohnfläche – im bundesweiten Schnitt betrug sie 151 Quadratmeter. Bundesweit lag die mittlere angefragte Baufinanzierungskredithöhe bei rund 247.000 Euro. Die größten Immobilien gab es 2020 mit durchschnittlich 173 Quadratmetern Wohnfläche im Saarland, wo die mittlere Darlehenssumme 179.000 Euro betrug.
In München gibt es die kleinsten und teuersten Immobilien bundesweit
Unter den Städten hingegen liegt München auf Platz eins der Liste der teuersten Immobilien: CHECK24-Kunden aus der auch für ihre hohen Mietpreise bekannten Stadt – die Münchner Mietpreise lagen der ZEIT zufolge Ende 2019 bei durchschnittlich 17,51 Euro pro Quadratmeter – baten laut Vergleichsportal um Baufinanzierungskredite in Höhe von durchschnittlich 442.000 Euro. Gleichzeitig waren die Immobilien dieser Kunden im Schnitt lediglich 99 Quadratmeter groß, was einem Quadratmeterpreis von knapp 4.500 Euro entspricht. Statista legt für München sogar noch höhere Zahlen vor: rund 9.500 Euro zahle ein Käufer hier normalerweise für einen Quadratmeter Wohnfläche. Am niedrigsten waren mit 210.000 Euro die von Kunden in Dresden angefragten Baufinanzierungskredite (durchschnittlich 113 Quadratmeter), die größten Immobilien gab es 2020 mit einer mittleren Wohnfläche von 166 Quadratmeter in Duisburg: hier betrug die durchschnittliche Höhe der angefragten Kredite rund 223.000 Euro.
Übrigens: Nicht nur die Kaufpreise für Immobilien sind in den vergangenen Jahren gestiegen – wie deutschlandinzahlen.de, eine Tochter des Instituts für deutsche Wirtschaft, auf Grundlage von Bulwiengesa-Daten berichtet, sind auch die Mietpreise seit 1990 um mehr als 100 Prozent gestiegen. Eine Ausnahme bilden an dieser Stelle lediglich die Mieten für Neubauten, welche um verhältnismäßig wenige 80 Prozent angestiegen sind. Experten vermuten, dass diese Preis-Rally auch 2021 nicht aufhören, sondern das Preisniveau weiterhin steigen wird.
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