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Baufinanzierungsexperte Michael Neumann prognostiziert anhaltend niedrige Zinsen

Die Zinsen für Baufinanzierungen bewegen sich auch während der Corona-Krise auf einem niedrigen Niveau. Wie sich diese im kommenden Jahr entwickeln könnten und was das für potenzielle Bauherren bedeutet, diskutiert der Finanzierungsexperte von Dr. Klein Baufinanzierung, Michael Neumann, im Zuge einer Pressemitteilung.

Niedrige Zinsen trotz Krise

Seit einigen Jahren verfolgt die Europäische Zentralbank (EZB) eine Niedrigzinspolitik, wobei der Leitzins innerhalb Europas im Jahr 2016 auf null Prozent gesetzt wurde. Dieses niedrige Zinsniveau wirkt sich direkt auf die Kosten von Baufinanzierungen aus, sodass auch hier Baukredite seit geraumer Zeit besonders günstig vergeben werden.

Auch im Krisenjahr 2020 sind die Baufinanzierungszinsen weiter gesunken und erreichten Tiefstände von unter 0,4 Prozent für Kredite mit einer zehnjährigen Zinsbindung. Was das für laufende sowie neue Baufinanzierungen bedeutet und womit Kreditnehmer im kommenden Jahr rechnen sollten, erklärt Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender des Baufinanzierungsvermittlers Dr. Klein, in einer vom Unternehmen veröffentlichen Pressemitteilung.

Sinken die Zinsen 2021 weiter?

Dass noch 2020 eine Baufinanzierung abgeschlossen werden sollte, um von den niedrigen Zinsen profitieren zu können, sieht Neumann nicht als Notwendigkeit. „Baufinanzierungen bleiben günstig“, kommentiert der Experte. Dies sei die Folge der EZB-Politik, welche auch im kommenden Jahr das Geldangebot auf dem Markt hoch halten werde, um das aktuelle Niveau der Kurse von Anleihen aufrechtzuerhalten.

„Wenn sich die Wirtschaft nächstes Jahr gut erholt und eine steigende Inflation erwartet wird, könnte der zurzeit sehr geringe Unterschied zwischen langen und kurzen Laufzeiten wieder größer werden. In Summe werden wir aber weiterhin niedrige Zinsen sehen“, argumentiert Neumann. Das heißt, lediglich die Zinsen von langfristigen Krediten mit entsprechender Zinsbindung könnten laut Einschätzung des Experten im kommenden Jahr bedingt ansteigen.

Die Spekulationen, dass die Zinsen womöglich in den Minusbereich rutschen könnten, hält Neumann allerdings für unwahrscheinlich, da der technische Aufwand, den Banken hierfür betreiben müssten, zu groß wäre. Außerdem: „Solange der Markt nicht dramatisch fällt, spielt es aus meiner Sicht keine Rolle, ob der Zins minus 0,1 oder plus 0,1 Prozent beträgt“, so Neumann. Das aktuelle Zinsniveau sei momentan nicht der dirigierende Aspekt, ob ein Baukredit abgeschlossen werden sollte oder nicht.

Immobilienpreise steigen trotz Krise

Für die Preisentwicklung der Immobilien im Jahr 2021 erwartet Neumann, dass sich der aktuelle Aufwärtstrend fortsetzt. Auch die Corona-Krise konnte den anhaltenden Anstieg der Immobilienpreise nur bedingt bremsen, zudem ist die Nachfrage nach Eigentum auf einem konstant hohen Niveau. Neumann führt aus: „Vor allem in Ballungsgebieten und wirtschaftlich grundsätzlich prosperierenden Regionen müssen Käufer und Bauherren auch in 2021 damit rechnen, dass Immobilien teurer werden.“

Nichtsdestotrotz sollte ein Immobilienkauf obgleich der momentanen Aussichten – niedrige Zinsen und steigende Immobilienpreise – nicht zwanghaft und schnellstmöglich angegangen werden. „Es ist wichtig, die passende Immobilie zu finden und das Vorhaben gut überlegt anzugehen“, rät Neumann.

Etwaigen Handlungsbedarf legt der Experte denjenigen nahe, die bereits eine Immobilie finanzieren. Hier könnte es sich für Bauherren lohnen, die Finanzierung umzustrukturieren, sofern es der Vertrag zulässt, erklärt der Finanzierungsexperte im Gespräch mit Das Investment.

So könne sich dies vor allem für bereits lange laufende Kredite rentieren, denn die Zinslage habe sich seither verbessert, weshalb die Konditionen einer laufenden Finanzierung angepasst werden könnten. Hierdurch könne laut Neumann die monatliche finanzielle Belastung reduziert werden.

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