Berlin, Frankfurt, München – Deutsche Städte weiterhin in Top 10 der beliebtesten Investitionsstandorte
Wenn es um grenzüberschreitende Investitionen geht, ist Deutschland mit drei Standorten weiterhin in den Top 10 der beliebtesten Investitionsziele vertreten.
Rund zehn Milliarden US-Dollar sollen 2018 allein in drei deutsche Großstädte investiert worden sein.
Europäische Städte als wichtige Ziele für ausländische Investitionen
Dies hat die Investmentgesellschaft Jones Lang LaSalle (JLL) im Rahmen einer Studie herausgefunden. Demnach wurden in 2018 insgesamt 224 Milliarden US-Dollar in grenzüberschreitende Kaufaktivitäten investiert. Zu den zehn wichtigsten Zielen dieses Investitionsvolumens gehörten sechs europäische Metropolen, darunter drei deutsche Großstädte. Trotz der angespannten politischen Lage bedingt durch den Brexit führt London mit ausländischen Investitionen von über 23 Milliarden US-Dollar die Top 10 der beliebtesten Investitionsziele.
Gefolgt von der französischen Hauptstadt Paris, die sich mit Investitionen in Höhe von 13 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr mehr als verbessern konnte. New York, Washington, DC und Los Angeles vertraten die USA mit Investitionen von insgesamt rund 14,7 Milliarden US-Dollar. Drei ausländische Investitionsvolumen von jeweils über 200 Millionen US-Dollar sorgten dafür, dass Warschau zum ersten Mal mit einem Rekordvolumen von 2,7 Milliarden US-Dollar in den Top 10 vertreten ist.
Deutsche Metropolen verbessern sich
Deutschland hingegen durfte sich in 2018 auf Investitionen von rund zehn Milliarden US-Dollar in Immobilien freuen. Vorne mit dabei war die Bankenstadt Frankfurt auf dem fünften Platz mit 4,46 Milliarden US-Dollar, die ein Plus von 77 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen konnte. Experten führen die Zunahme auf den britischen EU-Austritt zurück, infolge dessen viele Banken und Unternehmen ihre Standorte in die deutsche Stadt verlegen. Auch München konnte sich im Vergleich zu 2017 mit einem grenzüberschreitenden Investitionsvolumen von rund drei Milliarden US-Dollar um ganze zwei Milliarden verbessern.
Weniger positiv verliefen die Entwicklungen allerdings in Berlin: In der deutschen Hauptstadt gingen die ausländischen Investitionen von 2017 um knapp die Hälfte zurück.
Woher kommen die Investitionen?
Das Kapital kam dabei vor allem aus Singapur. Ganze 20,7 Milliarden US-Dollar kamen 2018 aus dem asiatischen Stadtstaat, während Deutschland mit rund 16 Milliarden US-Dollar den zweiten Platz belegt. Besonders auffallend ist hierbei der Rückgang an Investitionen aus asiatischen Ländern wie China und Hongkong. Während China in 2017 knapp 30 Milliarden US-Dollar in grenzüberschreitende Projekte fließen ließ, waren es in 2018 knapp fünf Milliarden. Auch Hongkong verhielt sich mit etwas über neun Milliarden US-Dollar recht bescheiden. „Staatlich auferlegte Kapitalkontrollen und strengere regulatorische Auflagen bei Investitionen im Ausland hätten die grenzüberschreitenden [chinesischen] Investitionen […] drastisch eingeschränkt“, wie es in der Pressemitteilung von JLL heißt. In Deutschland gingen die Kapitalimporte aus Asien um 47 Prozent zurück.
Investitionen mit Folgen
Es wird laut einem Bericht der dpa befürchtet, dass die zunehmenden ausländischen Investitionen der Grund sind, weshalb die Immobilienpreise in deutschen Städten immer mehr steigen und es zunehmend zur Wohnungsknappheit kommt. Auch die Mietpreise sollen als Folge der Kapitalimporte aus dem Ausland steigen. Dies hat sich bereits in Frankfurt gezeigt. Durch den „Brexit-Effekt“ zog es immer mehr Menschen in die deutsche Bankenstadt, die Wohnpreise gingen durch die Decke.
Inwieweit sich die Lage ändern wird, werden die kommenden Monate zeigen. Studienautoren von JLL schätzen, dass sich die Investitionen im kommenden Jahr etwas legen werden. Unter anderem der US-Notstand, der EU-Austritt der Briten und der Handelsstreit zwischen den USA und China werden in naher Zukunft eher im Vordergrund stehen.
Bildquellen: Maria Sbytova/Shutterstock.com