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Bilanz Wohnraumoffensive: Eigentümerverband mit Kritik an der Bundesregierung

Anlässlich der Bilanzierung der Wohnraumoffensive kommt aus vielen Ecken Kritik an dem Verfahren der Bundesregierung auf – so auch bei Haus & Grund. Der Eigentümerverband warnt vor einem Ausverkauf der Wohnimmobilien an internationale Investoren.

2018 hat die Bundesregierung die Wohnraumoffensive beschlossen, am 23. Februar wurde in einer Konferenz Bilanz gezogen. Anlässlich dieser Bilanzierung hat der Eigentümerverband Haus & Grund Stellung bezogen.

Haus & Grund argumentiert, die Bundesregierung habe den Wohnungsmarkt zerstört

Onvista zitiert Kai Wernecke, den Präsidenten von Haus & Grund, wie folgt: “[Die Bundesregierung] hat letztlich den Wohnungsmarkt systematisch kaputt gemacht.” Der Eigentümerverbands wirft der Bundesregierung vor, in den Regionen mit knappem Wohnraum lediglich den Mangel zu verwalten, anstatt ihn zu beseitigen. Außerdem argumentiert Wernecke Onvista zufolge, dass es zu wenig Anreiz für Neubauprojekte und eine starke Einschränkung privater Vermieter gebe.

Haus & Grund Bonn: Vermieten rentiert sich nicht

Die Haus & Grund Bonn erklärt entsprechend, dass zunehmende Mietregulierung, staatliche Wohnraumlenkung, zunehmende Bürokratie und vielerlei rechtliche Fesseln das Vermieten für Privatpersonen so kompliziert mache, dass sich der Aufwand einfach nicht mehr rentiere.

Haus & Grund Bonn erklärt – wie auch Wernecke mit dem Dachverband – weiter, dass die ungenügende Rendite aus der Vermietung einen Wandel in folgende Richtung bewirke und bereits bewirkt habe: Privatpersonen wenden sich von der Vermietung ab und verkaufen ihre Wohnimmobilien an große, oft internationale Investmentfonds, die nicht durch die Vermietung, sondern die Spekulation mit Immobilien Geld verdienen.

Wernecke warnt vor dauerhaften Spannungen am Wohnungsmarkt

“Die Objekte werden gekauft von denjenigen, die mit ihnen spekulieren wollen […] Sie haben keinen Bezug mehr zum deutschen Wohnungsmarkt“, zitiert Onvista Wernecke. Deswegen müsse die zukünftige Bundesregierung einen Interessensausgleich zwischen Mietern und Vermietern finden – “Ansonsten werden wir lange auf Entspannungen am Wohnungsmarkt warten müssen”, so Wernecke auf der Website des Haus & Grund Dachverbands.

Keine Lösung für das Problem sei jedoch die für ihn völlig unverständliche Forderung nach einem Mietenstopp, der durch eine Kampagne namens “Mietenstopp! Denn dein Zuhause steht auf dem Spiel” ebenfalls anlässlich der Bilanzierung durch die Bundesregierung ins Leben gerufen wurde. Relevant sei es viel mehr, Privatpersonen zum Vermieten zu animieren.

Bildquellen: elxeneize / Shutterstock.com