Britische Immobilienpreise: Höchster Anstieg seit 14 Jahren
Im Zuge des Brexits wurde von einigen ein Einbruch des Immobilienmarkts vorhergesagt, welcher jedoch sogar während der Pandemie ausblieb. Stattdessen verzeichnet der Halifax House Price Index den höchsten monatlichen Preisanstieg seit 14 Jahren.
Der höchste Preisanstieg seit 14 Jahren
Wie der Halifax House Price Index zeigt, ist der durchschnittliche Preis für Häuser in Großbritannien im September um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat August stieg der Preis um 1,7 Prozent an und erhöhte den Durchschnittswert der Immobilien um mehr als 4.400 Pfund. Dies ist, laut offizieller Mitteilung der Halifax Bank, die höchste monatliche Wachstumsrate seit Februar 2007. Der Preis für ein durchschnittliches Haus ist mit etwa 267.500 Pfund so hoch wie noch nie, erklärt Russell Galley, Manager bei der Halifax Bank.
Diese Faktoren begünstigten das Preiswachstum und den Immobilienmarkt während der Corona-Pandemie
Wie Galley weiter erklärt, kam es zu den Rekordzahlen unter anderem dadurch, dass das Ende der Stempelsteuerbefreiung in England – und der Wunsch der Hauskäufer, Geschäfte schnell abzuschließen, miteinander einhergingen. Außerdem profitierten Käufer von niedrigen Zinsen und günstigen Hypothekenkrediten. Jedoch spielte auch der “Wettlauf um Wohnraum” eine Rolle. Viele Menschen änderten im Zuge der Pandemie ihre Vorlieben und Lebensstilentscheidungen, was zu der Preisentwicklung beitrug. “Betrachtet man die Preisentwicklung im letzten Jahr, so sind die Preise für Wohnungen nur um 6,1 Prozent gestiegen, während sie für Doppelhaushälften um 8,9 Prozent und für Einfamilienhäuser um 8,8 Prozent gestiegen sind.”, so Galley.
Der vermutlich wichtigste Faktor für die Preisentwicklung ist jedoch das begrenzte Angebot an Immobilien. Laut dem Beratungsunternehmen Capital Economics wird der Aufwärtstrend der Immobilienpreise auch im Jahr 2022 nicht stoppen. “Niedrige Zinssätze und steigende Ausgaben für Wohnkosten werden weiterhin ein günstiges Umfeld für die Bewertung von Häusern schaffen. Daher halten wir an unserer über dem Konsens liegenden Einschätzung fest, dass die Hauspreise im Jahr 2022 um weitere 5 Prozent steigen werden.”, so das Unternehmen.
Für Erstkäufer ist der Traum vom Eigenheim nur schwer zu erfüllen
Wie die FAZ berichtet, ist die Bau- und Immobilienbranche wichtig für die Volkswirtschaft des Vereinten Königreichs. Über zwei Drittel der Briten besitzen ein Eigenheim, was meist den Hauptteil deren Vermögen ausmacht. Während sich die Superreichen, vor allem aus Asien, Russland und arabischen Ländern, jedoch immer mehr luxuriöse Zweitwohnungen in der Metropole London anschaffen, ist es für Erstkäufer zunehmend schwerer, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen, so die FAZ.
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