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Bundesbank gibt Entwarnung: Keine drohende Immobilienblase

Von April bis Juni dieses Jahres untersuchte die Bundesbank in Kooperation mit der BaFin unter anderem die aktuelle Lage und Stabilität des Immobilienmarkts. Die Ergebnisse klingen zunächst beruhigend.

Zum dritten Mal befragten die Bundesbank und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mehr als 1.500 kleine und mittelgroße Kreditinstitute, um unter anderem die aktuelle Lage des Immobilienmarkts zu bestimmen. Auch die Frage nach einer Immobilienpreisblase stand dabei im Fokus.

Immobilienblase am Platzen?

Immer wieder neue Daten und Prognosen schüren die Angst vor einer Immobilienblase. Der rasante Anstieg der Immobilienpreise, die wachsende Zunahme an Krediten kombiniert mit den aktuellen Niedrigzinsen geben Vermutungen in diese Richtung Nahrung. Für Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret ist dies aber noch kein Anlass zur Beunruhigung. „Wir sehen aktuell keine Immobilienpreisblase, die uns Sorgen bereiten müsste“, verkündete er Ende August auf der Pressekonferenz zur Vorstellung der Umfrageergebnisse in Frankfurt. Das ansteigende Volumen der Kredite erklärte er zwar damit, dass die Kunden die Preissteigerung der Immobilien zum Teil über höhere Kredite finanzieren würden. Aufgrund der Niedrigzinsen könnten sich die Kunden das aktuell auch über einen längeren Zeitraum leisten.

Risiko durch Finanzinstitute

Dombret bewertete die Vorgehensweise der Finanzinstitute aber nicht ausschließlich wohlwollend. Er bekräftigte, dass „wir durchaus sehen, dass Institute bereit sind bei Immobilienkrediten mehr Risiken einzugehen“. Dennoch nehme er aber nach wie vor keine akute Bedrohung wahr. Aufgrund der Niedrigzinsen und der geringen Sicherheiten für die Kreditvergabe „lautet das Gebot wachsam zu sein“. Auch seien Banken nach Erkenntnissen aus einer Simulation einem Immobilienpreisrückgang von 30 Prozent gewachsen.

Als Abschlussfazit erkannte er jedoch an, dass die „Risiken, die von Wohnimmobilien ausgehen“ für Banken relevant seien. Er empfahl daher, dass Finanzdienstleister ihre eigenen Kapazitäten prüfen lassen sollten, um ihre finanzielle Lage während eines Krisenfalls zu sichern.

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