,

Bundesbank: Immobilien bis zu 40 Prozent überbewertet

Die Immobilienpreise in Deutschland steigen – und sind angesichts der sozio-demografischen und wirtschaftlichen Situation der Deutschen deutlich übertrieben. Dies berichtet die Bundesbank.

Vorjahresvergleich: Die Überbewertung von Wohnimmobilien ist um zehn Prozent gestiegen

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland im Jahr 2021 waren um 15 bis 40 Prozent teurer, als angesichts der sozio-demografischen und wirtschaftlichen Situation der Deutschen angemessen wäre: Sowohl in den großen Städten, als auch in ländlicheren Gegenden. Diese Daten entstammen dem Monatsbericht Februar 2022 der Bundesbank.

Dabei handelt es sich nicht um eine plötzliche Entwicklung: Bereits für das Jahr 2020 hatte die Bundesbank von einer Überbewertung der Wohnimmobilien in Höhe von 15 bis 30 Prozent berichtet.

2021: Anstieg der Preise für Wohnimmobilien um 11,3 Prozent

“In Deutschland insgesamt erhöhten sich die Preise für Wohnimmobilien gemäß Angaben des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) um 11,3 %”, heißt es im Bericht der Bundesbank. Auf Grundlage des EPX-Häuserpreisindex der Hypoport AG hatte sie im Vorjahr für 2020 einen Anstieg der Preise für Wohnimmobilien um 11 Prozent angegeben.

Die BaFin hat Banken bereits angewiesen, Puffer anzusparen

Der Tagesschau zufolge hat sich angesichts der stetig steigenden Preise und der Überbewertung von Wohnimmobilien in Deutschland mittlerweile auch der EU-Risikorat ESRB zu Wort gemeldet und empfohlen, in der Immobilienfinanzierung eine Obergrenze für das Verhältnis von Kredithöhe zu Immobilienwert einzuführen.

Darauf habe die BaFin bereits mit strengeren Regeln für die Banken reagiert: Diese sollen offenbar in den kommenden zwölf Monaten einen zusätzlichen Kapitalpuffer ansparen. Ende Dezember hatte die Finanzaufsicht zudem die Einführung eines spezifischen Puffers für Kredite für Wohnimmobilien angekündigt. „Mit diesen Kapitalpuffern tragen wir nicht nur den zyklischen Risiken Rechnung, sondern begegnen auch zielgenau den spezifischen Finanzstabilitätsrisiken am Wohnimmobilienmarkt, wo Preis- und Kreditwachstum momentan sehr stark sind“, so BaFin-Präsident Mark Branson in der entsprechenden Pressemitteilung.

Bildquellen: ChameleonsEye / Shutterstock.com