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CBRE-Ausblick: DACH-Region 2021 weiterhin sicherer Immobilienmarkt

Die DACH-Region bleibt eine attraktive Immobilien-Destination. So bleiben Deutschland, Österreich und die Schweiz wohl auch nach der Pandemie sichere Immobilienstandorte. Das zeigt der länderübergreifende Market Outlook des Immobiliendienstleistungs- und Investment-Unternehmens CBRE.

CBRE hat sich erstmals länderübergreifend mit den Immobilienmärkten der DACH-Region 2021 beschäftigt.

Gesamte Region attraktiv – mit nationalen Eigenheiten

Die drei Experten Andreas Ridder, Managing Director CBRE Österreich & CEE, Florian Kuprecht, Managing Director CBRE Schweiz und Alexander von Erdély, Managing Director CBRE Deutschland, erklärten einleitend, dass die drei Märkte auch im internationalen Vergleich attraktiv sind und sich besonders durch Stabilität auszeichnen. Dennoch gebe es einige nationale Besonderheiten.

Die CBRE Group mit Hauptsitz in Dallas ist das, am Umsatz 2020 gemessen, weltweit größte Immobiliendienstleistung- und Investment-Unternehmen. Es beschäftigt über 100.000 Mitarbeiter in mehr als 100 Ländern. In Deutschland ist CBRE seit 1973 mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main ansässig.

Der Mythos des totgesagten Büros

Obwohl es kürzlich im Zuge der Remote-Arbeit vermehrt Diskussion über die Zukunft von Büroflächen gab, sehen die Experten von CBRE besonders in den zentralen Lagen weiterhin eine das Angebot übersteigende Nachfrage. Die Leerstandsraten seien in der DACH-Region generell gering. In Stadtzentren, etwa von Wien, Berlin, München oder Zürich, sei die Nachfrage nach wie vor sehr hoch.

Alexander von Erdély erklärt, es gebe drei strategische Ansätze im deutschen Büromarkt: Einige Unternehmen beobachten und warten ab, wie sie mit ihren Flächen verfahren wollen, andere führen kleine taktische Anpassung ohne strategischen Hintergrund aus und einige Visionäre wollen Veränderungen und streben eine Anpassung ihrer Flächen an das Büro der Zukunft an.

Der Büromarkt in Österreich leide vor allem unter einer geringen Neuflächenproduktion. Das, und der niedrige Leerstand führen dazu, dass Generalsanierungen von veralteten Immobilien immer wichtiger werden. Besonders von Altbauten geprägte Städte wie Wien seien davon betroffen. So beobachte man laut Managing Director CBRE Österreich Ridder seit 2020 vermehrte Evaluierungen und Optimierungen von bestehenden Büroflächen.

In der Schweiz zeigt sich laut CBRE seit Jahresbeginn ein Nachholeffekt am Büromarkt, dennoch dauern Entscheidungen immer länger. Kuprecht führt aus: „Viele Unternehmen in der Schweiz sind vorsichtig, beobachten die Situation, die weitere Entwicklung von Homeoffice beziehungsweise Remote Work, um erst danach eine Entscheidung über zukünftige Büroflächen zu fällen.”

Die Folgen des Online-Handels

Nicht zuletzt der besonders seit der Pandemie rasant wachsende Online-Handel hat laut Erdély dazu geführt, dass keine Assetklasse aktuell so boomt wie Industrie und Logistik. Während in der Schweiz und Österreich der institutionelle Logistikmarkt noch in der Entwicklungsphase und von einer hohen Eigennutzerquote geprägt sei, verzeichne man in Deutschland einen Nachfrageüberhang seitens der Investoren. Allerdings sei in allen drei deutschsprachigen Ländern die Nachfrage nach Logistikflächen hoch, die Renditen fallend und der Leerstand niedrig.

Der Boom des Online-Handels durch das veränderte Einkaufsverhalten führt auch zu einem Wandel im Einzelhandel. So sei der stationäre Nicht-Lebensmittelhandel auch in der DACH-Region durch die Pandemie in den letzten Monaten mit einigen Herausforderungen konfrontiert gewesen, erläutern die drei Experten: „Die Pandemie hat hier eine Entwicklung verstärkt und beschleunigt, die bereits weit vor Corona bekannt war.“

Die Mieten in den Top-Einkaufslagen sind mit 19 Prozent in Deutschland am meisten gefallen. In Österreich gaben sie um sieben Prozent nach, in der Schweiz sind sie sogar auf Vorkrisen-Niveau geblieben. Doch die Experten sind sich einig, dass der Handel auch weiterhin zum urbanen Leben und Bild gehört. Schließlich sei die Passantenfrequenz in den deutschen Haupteinkaufsstraßen nach Lockerung und Aufhebung der Lockdown-Maßnahmen wieder auf Vor-Pandemie-Niveau.

Weiterhin kommt CBRE zu dem Ergebnis, dass Quartiere, die gemischt genutzt werden, immer mehr an Bedeutung gewinnen und in Deutschland bereits als eigene Assetklasse gelten. Zwar sei diese Entwicklung in der Schweiz und Österreich noch nicht derart vorangeschnitten, allerdings gäbe es laut Ridder auch in Österreich bereits einige Entwicklung in Richtung neuer Stadtviertel und – Quartiere.

ESG-Kriterien immer wichtiger

Der Trend gehe außerdem immer mehr in Richtung nachhaltige Investmentstrategien. So seien die ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) von wachsender Bedeutung. Nicht nur, dass Investoren in Deutschland laut Erdély beispielsweise das Potenzial von gemischt-genutzten Quartieren erkennen und im Sinne von Manage-to-ESG einen nachhaltigen Beitrag für die Stadt von morgen Leisten wollen. ESG halte auch “zunehmend Einzug in die Strategien der institutionellen Investoren.”, schreibt CBRE in seinem Outlook. Dabei sei Deutschland im Hinblick auf das Bewusstsein und die Entwicklung für nachhaltige Investments Spitzenreiter innerhalb der DACH-Region.

Die Experten erklären abschließend, dass die DACH-Region aufgrund ihrer politischen Stabilität und Wirtschaftskraft trotz nationaler Besonderheiten und kultureller Unterschiede weltweit als eine der wichtigsten Anlage-Region für Investoren gilt.

Bildquellen: David H.Seymour / Shutterstock.com