,

CBRE: Deutscher Markt für Wohnimmobilien mit starkem Nachfrageschub

„Die Pandemie hat dem Wohninvestmentmarkt nicht geschadet – im Gegenteil. Wohnen hat zusammen mit Logistik einen starken Nachfrageschub erfahren”, so Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment bei CBRE in Deutschland.

Auslöser dieser Entwicklung seien laut Lüttger zum einen stabile Cashflows aus den Mieteinnahmen und zum anderen eine sich sogar noch vergrößernde Spanne zwischen den Renditen von Staatsanleihen und Wohnimmobilien. Das geht aus den Ergebnissen einer Analyse des Immobiliendienstleisters CBRE hervor, die in einer Pressemitteilung veröffentlicht wurden.

21-prozentiger Anstieg des Transaktionsvolumens

Laut CBRE wurde im Jahr 2020 mit einem Transaktionsvolumen von 20 Milliarden Euro für Wohnimmobilien ab 50 Einheiten das zweithöchste je erreichte Transaktionsvolumen am deutschen Wohnimmobilienmarkt erzielt. Einzig im Jahr 2015 stand mit einem Transaktionsvolumen von 23 Milliarden Euro ein höherer Wert zu Buche. Dabei verzeichnete der deutsche Investmentmarkt für Wohnimmobilien einen 21-prozentigen Anstieg im Vergleich zum Jahr 2019. Zurückzuführen sei dieser Anstieg laut CBRE auf eine gestiegene Investorennachfrage sowie auf einen Fusionsdeal der beiden Immobilienunternehmen Adler Real Estate und Ado Properties in Höhe von sechs Milliarden Euro. Außerdem habe ein stabiler Cashflow aus Mieteinnahmen sowie die größer werdende Spanne zwischen Renditen von Staatsanleihen und den Renditen von Wohnimmobilien diesen Nachfragezuwachs begünstigt, hält Konstantin Lüttger fest.

Anteil internationaler Investoren so hoch wie nie

Darüber hinaus stieg der Marktanteil internationaler Investoren von 13 Prozent im Jahr 2019 auf nun mehr als 60 Prozent. Selbst ohne den Anteil von Adler Real Estate hätten internationale Investoren noch immer einen Marktanteil von 30 Prozent, so Jirka Stachen, Team Leader Research bei CBRE in Deutschland. Laut Jirka Stachen gelten “German Resi” – kurz für „German Residential“, also deutsche Wohnimmobilien – bei Investoren aus aller Welt als “sicherer Hafen”. Neben börsennotierten Immobiliengesellschaften, Spezialfonds und Investmentfonds zählen auch institutionelle Investoren wie Pensionskassen, Versorgungswerke und Versicherungen zu den größten Nettokäufergruppen. “Vor allem langfristig orientierte Investoren wie Versicherungen und Pensionskassen zielen auf den Fixed-Income-Charakter von Wohninvestments und suchen diese als Alternative zu den immer weniger attraktiven Staatsanleihen”, wie Jirka Stachen in der Pressemitteilung festhält. Das Transaktionsvolumen institutioneller Investoren verzeichnete demnach ein Plus von 874 Millionen Euro.

Metropolregionen und Pendlerstädte im Fokus

In Deutschland setzen die Unternehmen stärker auf die erweiterten Metropolränder und den aufstrebenden Regionen außerhalb der Metropolen. Hier erwarten sie zukünftige Preissteigerungen, da laut der Pressemitteilung die Mieten in den großen Metropolen aufgrund hohen Mietbelastungsquoten und staatlichen bzw. kommunalen Mietpreisregulierungen stagnieren. Durch den verstärkten Fokus auf die wachsenden Metropolregionen und Pendlerstädte entstehe in diesen bisher von kleinteiligen Eigentumswohnformen geprägten Regionen nun auch größere Mietmärkte, ist sich Dr. Jan Linsen, Head of Research bei CBRE in Deutschland sicher.

Für das anstehende Jahr 2021 erwartet CBRE eine Fortsetzung des hohen Interesses der Investoren, das das limitierte Angebot das Transaktionsvolumen entsprechend bestimmen wird. “Aktuell zeichnen sich eher weniger große auf den Markt kommende Portfolios ab, weswegen wir ein Investitionsvolumen von mehr als 15 Milliarden Euro erwarten.”, so Konstantin Lüttger in der Pressemitteilung.

Bildquellen: Canetti/Shutterstock.com