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CBRE: Investmentmarkt für Studentenwohnheime und Mikroapartments mit Einbußen – Erholung in Sichtweite

Das Transaktionsvolumen im deutschen Investmentmarkt für Studentenwohnheime und Mikroapartments ging im vergangenen Jahr um rund 35 Prozent zurück. Das geht aus einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE hervor. Allerdings zeigt sich CBRE hinsichtlich zukünftigen Aussichten durchaus optimistisch.

Pandemiebedingtes Abwarten der Investoren

“2020 war ein ruhiges Jahr am Transaktionsmarkt für Studentenwohnheime und Mikroapartments. Hintergrund dieser Entwicklung war die Pandemie, die vor allem bei Projektentwicklern für Zurückhaltung gesorgt hat, weswegen das Produkt am Investmentmarkt äußerst eingeschränkt war”, wie Sebastian Schütte, Director bei CBRE Residential Investment, ausführt. Dabei wurden am deutschen Investmentmarkt für Studentenwohnheime und Mikroapartments im vergangenen Jahr rund 640 Millionen Euro investiert, rund 35 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Anzahl der gehandelten Wohneinheiten verzeichnete ebenfalls einen Rückgang und sank um 33 Prozent von 6.300 auf 4.200 Einheiten.

Zudem finde momentan, laut Sebastian Schütte, trotz des ungebrochenen allgemeinen Interesses auf Seiten der Investoren an dieser Assetklasse ein Abwarten statt, wie sich die Pandemie auf die Nutzernachfrage auswirkt. Ein nachhaltiger Einbruch der Vermietungszahlen konnte allerdings nicht festgestellt werden. Einzig ein pandemiebedingter stärkerer Leerstandaufbau im Herbst, der auf den Semesterwechsel sowie teilweise ausbleibende Neuvermietungen zurückzuführen war, so Jirka Stachen, Director Research bei CBRE.

Renditen blieben im Jahr 2020 stabil

Abgesehen von den geringeren Aktivitäten von Projektentwicklern wurde zusätzlich das Produktangebot durch wenige zu veräußernde Bestandsimmobilien begrenzt. Da sich viele der in der Vergangenheit gehandelten Objekte innerhalb von Fondsstrukturen befinden, die ihre Immobilien derzeit nicht veräußern möchten, stehen diese Immobilien laut CBRE dem Investmentmarkt aktuell nicht zur Verfügung. Dennoch führten das fortgesetzte Interesse der Investoren auf der einen Seite und das pandemiebedingte Abwarten auf der anderen Seite zu stabilen Renditen im Laufe des Jahres 2020, so Katharina Metzger, Senior Consultant bei CBRE.

Hohes Interesse ausländischer Investoren prognostiziert

Laut Jirka Stachen sei zum Beginn des Sommersemesters 2021 wieder mit einer Normalisierung der Nutzernachfrage, ebenso wie mit einer stark erhöhten Nachfrage von internationalen Studenten, zu rechnen. Schließlich verfüge Deutschland nach wie vor über ein gutes internationales Image und könne den Studenten eine preiswerte Universitätsausbildung bieten, allen voran im Vergleich zu Ländern, in welchen private Universitäten mit einem teuren Campusleben einen hohen Anteil ausmachen. Spätestens ab dem zweiten Halbjahr 2021 rechnet CBRE wieder mit einer Erholung am Investmentmarkt. “Dann wird sich das grundsätzlich starke Investoreninteresse auch wieder im Transaktionsvolumen widerspiegeln”, so Sebastian Schütte.

Außerdem rechnet CBRE für 2021 sowie 2022 mit einem hohen Interesse ausländischer Investoren. In den nächsten Jahren sei laut CBRE mit Investitionen von jeweils bis zu einer Milliarde Euro in deutsche Objekte durch internationale Investoren und Pensionsfonds zu rechnen. „Die steigende Akzeptanz des mobilen Arbeitens wird zukünftig zu einer weiteren Differenzierung der Mikroapartmentkonzepte in Richtung Co-Living und Serviced-Apartments mit unterschiedlichen Dienstleistungsangeboten führen. Dabei geht es in Zukunft noch mehr darum, diese passgenau den jeweiligen Zielgruppen zu offerieren”, so Sebastian Schütte.

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