CBRE Marktausblick 2020: Bessere Wirtschaftslage, dafür weiterhin Immobilienmangel
Für 2020 prognostiziert das internationale Immobilienunternehmen CBRE in seinem Marktausblick gute Investitionsvoraussetzungen, dafür leidet die Immo-Branche weiterhin an einem Produktmangel.
Deutsches Wirtschaftswachstum erwartet
Das weltweit bekannte Immobilienunternehmen CBRE Group stellt seinen Marktausblick für Deutschland 2020 vor. Es prognostiziert trotz der schwierigen geopolitischen Lage ein deutsches Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent für 2020. Dies werde in einem um 1,2 Prozent steigenden Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorjahr resultieren, was wiederum auch den Immobilienmarkt antreiben werde. Wie Dr. Jan Lisin, Head of Research bei CRBE, in der Pressemitteilung weiterhin berichtet, sind aufgrund der Kürze des konjunkturellen Abschwungs keine Nachwirkungen für die Immobilienbranche zu erwarten, da deren Wirtschaftszyklus nachverlagert ist. In Folge der positiven Wirtschaftslage erwartet CBRE eine rege Nachfrage seitens der Investoren und Nutzer. Überschattet werde die Situation jedoch von einer weiterbestehenden Produktknappheit, welche auch 2020 den Immobilienmarkt dominieren werde.
Trotz Investitionsbereitschaft auf allen Seiten Produktknappheit
Laut CBRE sind Anleger nach wie vor daran interessiert, in Immobilien zu investieren. Dies sei auch auf die unveränderte Geldpolitik der EZB zurückzuführen. Trotzdem mangelt es Deutschland schlichtweg an Investmentprodukten sowie an modernen Gewerbeflächen und bezahlbarem Wohnraum, so Lisin. Das erhöht den Druck auf die Renditen und Investoren sind schneller bereit, risikoreichere Investitionen zu tätigen.
Gewerbeimmobilien im Fokus
Die Situation verdeutlicht sich beim Betrachten des Büroimmobilienmarkts. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Büroflächen wurde und wird entsprechend viel gebaut, mit 4,8 Milliarden fertiggestellten Quadratmetern Bürofläche 2022 sogar so viel wie noch nie. Allerdings stehen bei Beendigung der Brauprojekte nur noch knapp die Hälfte den Investoren zu Verfügung, da 56 Prozent bereits vorvermietet sind oder sich in Eigennutzung befinden. CBRE geht davon aus, dass außerdem das Interesse an flexiblen Büroflächen steigen wird.
Bei den Logistikimmobilien zeichne sich ein ähnliches Bild ab, die Logistikbranche sei weiterhin auch wegen des Onlinehandels am Wachsen. Paketdienste und konsumgüterorientierte Kontraktlogistiker profitierten und auch die Automobilbranche habe sich erholt, es gebe wieder mehr Anreize für Exporte. Somit sei die Nachfrage nach Logistikflächen hoch, aber auch hier seien zu wenige Flächen vorhanden.
Im Einzelhandels- und Hotelimmobilienmarkt sei die Produktknappheit weniger zu spüren. Im Einzelhandel zeigten sich Investoren zögerlich, da die Zukunft der Branche wegen des Onlinehandels, der User Experience der neuen Generation Z und der fortschreitenden Digitalisierung eher ungewiss sei. Am Hotelimmobilienmarkt sei die Nachfrage hingegen hoch, aber aufgrund dessen werde auch viel gebaut, in Deutschland derzeit sogar so viel wie in keinem anderen europäischen Land. Bis 2025 soll es bundesweit 100.000 neue Hotelzimmer geben, man wird sehen, ob dieses neue Angebot die Nachfrage decken kann.
Das passiert mit den Wohnimmobilien
Auch im Wohnimmobilienmarkt ist für 2020 mit einer weiter wachsenden Nachfrage zu rechnen, gerade in den Zuzugsregionen, so CBRE. Aber auch hier sorge ein zu kleines Angebot für eine unerfüllte Nachfrage. Das geringe Angebot könnte laut CBRE mit den zurückgegangenen Baugenehmigungen zusammenhängen. Hier gibt es Wohnungsknappheit, Bauland ist rar geworden und die Kapazitäten überlastet.
Höhere Nachfrage in alternativen Assetklassen für 2020 prognostiziert
Alternativ suchen Anleger laut CBRE nach anderen Immobilien, den sogenannten alternativen Assetklassen. Dazu zählen Gesundheitsimmobilien oder Studentenunterkünfte. Die Gesundheitsbranche sei für Investoren insofern interessant, als dass sie sich relativ unbeeindruckt von konjunkturellen Veränderungen zeige.
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