,

CBRE-Studie: Deutsche Immobilieninvestments sind auch im Krisenjahr 2020 auf einem hohen Niveau

Der deutsche Immobilieninvestmentmarkt konnte trotz der Corona-Pandemie auch 2020
ein hohes Niveau halten. Im Vergleich zum Rekordjahr 2019 war zwar insgesamt ein
Rückgang zu verzeichnen, nichtsdestotrotz bewegten sich die Transaktionen auf einem
stabil hohen Niveau.

Immobilienmarkt zeigt sich krisenfest

Aus dem Krisenjahr 2020 geht der deutsche Investmentmarkt für Immobilien als klarer
Gewinner hervor. Wie aus einer CBRE-Studie hervorgeht, sind die Investitionen im Vergleich
zum Rekordjahr 2019 zwar um 5,5 Prozent zurückgegangen, doch die 2020 insgesamt
investierten 79,2 Milliarden Euro markieren historisch das zweiterfolgreichste Jahr.

„Der Immobilieninvestmentmarkt zeigte sich 2020 auch ohne Impfung immun gegen die
Pandemie und ihre Auswirkungen. […] Die Nachfrage deutscher und internationaler
Investoren nach hiesigen Immobilien ist ungebrochen stark“, kommentiert CBRE Head of
Investment Germany, Fabian Klein, im Zuge der Studie.

Zu erkennen war ein Trend weg von Gewerbeimmobilien hin zu Wohnimmobilien. Zwar
repräsentierten Gewerbeimmobilien mit einem Volumen von 59,2 Milliarden Euro immer
noch den investitionsstärksten Sektor innerhalb der Immobilienbranche, im Vergleich zum
Vorjahresergebnis ist allerdings ein Rückgang um 12 Prozent zu erkennen. Währenddessen
stieg das Investitionsvolumen auf dem Wohninvestmentmarkt um 23 Prozent auf 20
Milliarden Euro an.

Spezialfonds und offene Immobilienfonds waren größte Investoren

Vor allem großvolumige Investitionen sorgten für den auch während der Corona-Krise
stabilen Immobilieninvestmentmarkt. Allein die 162 großvolumigen Transaktionen – ab 100
Millionen Euro – verzeichneten eine Investitionssumme von 47 Milliarden Euro, wobei die 68
getätigten Paketverkäufe mit einem Volumen von 30 Milliarden Euro rund 64 Prozent
hiervon ausmachten.

Als größte Investorengruppe konnte die CBRE-Studie Spezialfonds sowie offene
Immobilienfonds ermitteln, sie investierten im Jahr 2020 12,2 Milliarden Euro am deutschen
Immobilienmarkt. Pensionskassen und Versicherungen waren mit Transaktionen in Höhe von
4,6 Milliarden Euro die zweitgrößten Investoren. Die dahinterliegenden Fonds- und
Assetmanager waren für Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 1,8 Milliarden Euro
verantwortlich.

Die von ausländischen Instituten getätigten Investitionen beliefen sich auf etwa 37
Milliarden Euro, was einem Marktanteil von 47 Prozent entspricht.

Weniger Transaktionen in Deutschlands Top-Städten

Am aktivsten waren die Investoren in der Bundeshauptstadt Berlin. Das Investitionsvolumen
belief sich hier auf 10,5 Milliarden Euro, gefolgt von Frankfurt am Main mit 7,7 Milliarden
Euro und Hamburg mit 6,4 Milliarden Euro. Auf den Plätzen vier und fünf – hinsichtlich des
Investitionsvolumens – lagen 2020 München (5,5 Milliarden Euro) und Düsseldorf (3,9
Milliarden Euro).

Im Jahresvergleich stieg allerdings lediglich in Hamburg (plus 28 Prozent) das
Investmentvolumen an, wohingegen in allen anderen Städten der Top 5 ein Rückgang zu
erkennen war. Insgesamt wurden in Deutschlands Top-7-Städten 2020 Investitionen in Höhe
von 36,5 Milliarden Euro getätigt, was im Vergleich zu 2019 ein Rückgang von 26 Prozent
bedeutet.

Hinsichtlich der Investitionen mussten Gewerbeimmobilien im vergangenen Jahr einige
Rückschläge einstecken, nichtsdestotrotz markieren sie mit einem Investitionsanteil von 35
Prozent beziehungsweise 27,6 Milliarden Euro weiterhin die größte Assetklasse. Dahinter
liegen Wohnimmobilien mit einem Anteil von 25 Prozent – 20 Milliarden Euro – und
Einzelhandel- sowie Logistikobjekte mit Marktanteilen von 15 und 10 Prozent – also 12,3
beziehungsweise 7,6 Milliarden Euro.

Großer Gewinner waren 2020 die Wohnimmobilien, die steigende Nachfrage sorgte
allerdings für höhere Preise, sodass sich die Spitzenrendite einem Wert von 2 Prozent
nähert. Büroimmobilien waren hinsichtlich der Spitzenrendite im Verlauf des vergangenen
Jahres der große Verlierer, diese befinden sich mit einer Rendite von 2,85 Prozent auf einem
Allzeittief.

Wohnimmobilien liegen im Trend

Für das aktuelle Jahr prognostizieren die Experten von CBRE ein weiterhin hohes
Investitionsniveau, wobei Büroimmobilien nach wie vor den Markt dominieren werden. Der
zunehmende Einsatz von Homeoffice tue dem kein Abbruch. „Für 2021 erwarten wir ein
Transaktionsvolumen am deutschen Immobilieninvestmentmarkt von deutlich über 70
Milliarden Euro. Entscheidend dafür wird vor allem die Produktverfügbarkeit sein, aber auch
der weitere Erfolg im Kampf gegen die Pandemie“, konkretisiert Klein.

Die Krise sei für Investoren zudem ein Anlass vermehrt in die wertstabilen Büroobjekte zu
investieren und das sowohl in den etablierten Metropolen als auch in den sogenannten B-
Standorten. Nichtsdestotrotz erwarte man einen Trend „in Richtung Wohnen, Gesundheits-
und Sozialimmobilien sowie Logistik und Light Industrial“, kommentiert Klein.

Die erhöhte Nachfrage in diesen Bereichen werde allerdings aufgrund der damit steigenden
Preise für ein niedrigeres Renditeniveau sorgen, welches jedoch noch über dem von
festverzinslichen Wertpapieren liegen werde, erklärt Klein.

Bildquellen: Shutterstock.com / frank_peters