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China: Superreich durch Immobilien

Die Zahl der Milliardäre in China wächst stetig. Einige von ihnen verdienten ihr Vermögen im Immobiliensektor.

Einige der erfolgreichsten chinesischen Unternehmer gehen jetzt gemeinsame Wege, um ihre Stellung zu behaupten, wie aus Studien der Beratungsgesellschaft PwC und der Schweizer Großbank UBS hervorgeht.

Der Immobilienmarkt boomt weiter

In den letzten 20 Jahren schaffte es China zu einer globalen Wirtschaftsmacht aufzusteigen. Die Einkommen der 1,4 Milliarden Chinesen wuchsen und führten zu einem enormen Wachstum der Mittelklasse. Daraus folgte ein Immobilienboom, der die Preise für Häuser und Wohnungen in die Höhe trieb. Schätzungen zufolge wurde 2015 jeder zweite Neubau weltweit in China errichtet. Bereits 2013 gab es in China 171 Städte mit über einer Millionen Einwohner und das bei einer Urbanisierung von unter 50 Prozent. Zum Vergleich: 2012 lag der Grad der Urbanisierung in Deutschland bei 74,1 Prozent. Zum 15. Oktober 2018 kürzte die Chinesische Volksbank die Mindestreserve um 100 Basispunkte auf 14,5 Prozent. Für den Immobilienmarkt erhöhte die gesteigerte Liquidität der Banken den Druck auf der Nachfrageseite. Das führte zu weiter steigenden Immobilienpreisen, die gerade in den Ballungszentren schon zu diesem Zeitpunkt sehr hoch waren. Unternehmerfamilien, die bereits seit Jahren in den Immobiliensektor investierten, konnten dadurch ihr Vermögen immer weiter steigern.

2020 veröffentlichte die UBS in Zusammenarbeit mit AVIC Trust und den Beratungsunternehmen Campden Wealth und FOTT eine Studie mit dem Titel „Chinese Family Office and Wealth Management Report“. Daraus geht hervor, dass 30 Prozent der befragten Familien ihr Vermögen mit Immobiliengeschäften aufbauten, gefolgt vom Konsumsektor und der Industrie.

Family Office als Weg zum Erfolg

Family Offices werden laut der Studie für die chinesischen Superreichen eine immer beliebtere Form der Vermögensverwaltung. Inzwischen nutzen zwei Drittel diese Art der Vermögensverwaltung. Die Hauptgründe für eine solche Strategie sind zum einen die Erhaltung des Familienvermögens über mehrere Generationen hinaus. Zum anderen werden Family Offices als Plattform genutzt, um Anlageentscheidungen abzuwickeln. Bei den Familien, die derzeit noch kein solches Office nutzen, interessieren sich über 75 Prozent für eine solche Strategie. 84 Prozent der Interessierten ergreifen schon jetzt aktive Maßnahmen zur Gründung eines Family Office. Verglichen mit Europa und den USA ist ein solches Konzept in China noch weitestgehend unbekannt. Denn in diesen Regionen nutzen reiche Familien schon seit langem im Privatbesitz befindliche Unternehmen für ihre Anlage- und Vermögensverwaltungsentscheidungen.

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Inzwischen ist China das Land mit den meisten Milliardären, gefolgt von den USA auf Platz zwei. Untersuchungen zeigen, dass es den Superreichen gelingt, auch weiterhin an den globalen Aktien- und Privatmärkten erfolgreich zu sein. Vergleicht man die Performance der von Milliardären geführten börsennotierten Unternehmen mit dem MSCI AC World Index, einer Mischung aus den Indizes MSCI World und MSCI Emerging Markets, so stiegen die Kurse der Unternehmen von Milliardären in den letzten 15 Jahren um 17,8 Prozent. Dem gegenüber steht ein Kursplus von 9,1 Prozent beim MSCI AC World Index.

Eine langfristige Strategie sichert langfristigen Erfolg

Für den Report haben PwC und UBS die Daten von 2.101 Milliardären in 43 Ländern ausgewertet. Das entspricht zusammen einer Abdeckung von 98 Prozent des weltweiten Vermögens von Milliardären. Außerdem führten die Autoren dutzende Interviews mit Kundenberatern und den Milliardären selbst. Herausgekommen ist, dass Milliardärsunternehmer dazu neigen, eine langfristige Strategie zu verfolgen – unabhängig davon, ob die Gründerfamilie oder ein externer CEO das operative Geschäft übernimmt. Der sogenannte „Milliardärseffekt“ hängt den Analysten zufolge davon ab, dass der Unternehmer die Kontrolle behält, unabhängig davon, ob das Unternehmen aus privater Hand geführt wird oder nicht.

Bildquellen: leodaphne / Shutterstock.com