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„Corona-Effekt“ in der Immobilienbranche: Die COVID-19-Pandemie verunsichert sowohl Käufer als auch Verkäufer

Befeuert durch die gegenwärtige Corona-Pandemie, ist die Lage auf dem Immobilienmarkt weiterhin angespannt. Dies geht aus den Ergebnissen einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Civey hervor, das wöchentlich die Meinungen von bis zu 10.000 Bundesbürgern im Alter von über 18 Jahren einholt.

Der Live-Lagebericht, der die Entwicklungen in der Immobilienbranche die Pandemie betreffend zusammenfasst, wurde explizit für die Wirtschaftszeitschrift Capital erstellt. Aus diesem geht weiterhin hervor, dass sowohl potentielle Käufer als auch Verkäufer mit Verunsicherung zu kämpfen haben, da die allgemeine wirtschaftliche Lage als angeschlagen gilt. Ein Rückgang der Neuangebote und eine sinkende Nachfrage nach Wohneigentum sind die Folgen. So würden laut Civey rund zwei Drittel der Deutschen den Kauf einer Immobilie aktuell nicht in Erwägung ziehen – 40 Prozent sagen sogar sie würden „auf keinen Fall“ in eine Immobilie investieren.

Meinungsumschwung wegen Lockerungen der Kontaktbeschränkungen

Auch im Bereich des Immobilien-Verkaufs können rückläufige Ergebnisse verzeichnet werden. Bewegung in die Sache bringen allerdings die zunehmenden Lockerungen der Kontaktbeschränkungen. Hätten Anfang April noch zwei Drittel der Befragten den Verkauf einer Immobilie nicht in Erwägung gezogen, scheint sich diese Meinung aktuell wieder zu ändern, da sich der Anteil der Befragten, die sich strikt gegen einen Immobilien-Verkauf ausgesprochen haben, um 15 Prozent verringert hat. Damit sind es gegenwärtig insgesamt 50,7 Prozent. Das könnte eventuell ein Indikator für Zweifel am allgemeinen Aufschwung sein, dessen Ausprägungen in leichter Form zu spüren sind, was unentschlossene Immobilienbesitzer forcieren könnte, ihr Betongold loszuwerden, bevor die Preise sinken.

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Der Markt für Wohnimmobilien weiterhin robust

Die Preise für Wohnimmobilien sind laut einschlägigen Internetportalen weitestgehend unverändert. Obwohl sich der Preisauftrieb durchaus verlangsamt hat, kann von Preis-Stabilität gesprochen werden. Laut Experten befindet sich der Immobilienmarkt in einer “gesunden Seitwärtsbewegung”. Trotz den leichten Verbesserungen, zu denen auch ein wachsendes Angebot zählt, ist die Neigung, eine Immobilie zu erwerben weiterhin gering. Die Corona-Krise führte nämlich dazu, dass die Angst vor Verschuldung allgegenwärtig ist, obwohl die Zinsen ein historisch niedriges Niveau erreicht haben. So würde aktuell nur jeder Vierte der befragten Teilnehmer den Kauf einer Immobilie in Erwägung ziehen. Im April war es noch jeder Fünfte. Selbstständige scheinen mit 35 Prozent am ehesten dazu geneigt zu sein, eine Immobilie zu kaufen. Danach kommen leitende Angestellte mit 33,5 Prozent und Angestellte mit 29 Prozent der Befragten.

Bildquellen: lucky eyes/Shutterstock.com