Corona-Krise könnte Verbreitung von Immobilien-Token beschleunigen
Die Tokenisierung von Immobilien gilt in der Branche als vielversprechender Zukunftstrend. Diese Entwicklung könnte durch die Corona-Pandemie nun zusätzlichen Schub erhalten.
Wer in Immobilien investieren möchte, sieht sich oftmals mit einigen Hürden konfrontiert: Egal ob Makler, Gutachten, Notar oder der Grundbucheintrag – alles ist mit Zeit und Kosten verbunden. Hinzu kommt, dass Immobilieninvestments vergleichsweise teuer und somit in vielen Fällen nur für vermögende Anleger möglich sind. Doch die Blockchain-Technologie könnte diese beiden Probleme minimieren.
Wie funktionieren Immobilien-Token?
Token sind digitalisierte Vermögenswerte – in diesem Fall digitalisierte Beteiligungen an Immobilien. Jede dieser digitalen Münzen steht dann für einen kleinen Anteil am Grundbesitz.
Alle relevanten Immobiliendaten wie Baupläne, Eigentumsrechte und Lage werden dabei in Form eines digitalen Abbilds auf einer Blockchain und in einem Smart Contract gespeichert. Die Blockchain ist also eine Art digitales, verteiltes Kassenbuch. Sie ist dadurch gesichert, dass jeder, der eine Transaktion auf ihr vornimmt, gleichzeitig alle anderen Transaktionen in seiner Version der Kette gespeichert hat. So ist sie sicher vor Manipulationen.
Da beim Einsatz der Blockchain sämtliche Zwischeninstanzen in Form von Banken oder Börsen – und beim Immobilienkauf zusätzlich der Notar und teilweise auch Anwälte – entfallen, werden die Kauf- und Verkaufsvorgänge deutlich vereinfacht und beschleunigt. Ein weiterer Vorteil ist, dass mittels Immobilien-Token auch sehr kleine Beträge investiert werden können. Dies ermöglicht es auch Kleinanlegern, in den Immobilienmarkt zu investieren und ihr Portfolio stärker zu diversifizieren.
Welchen Einfluss hat Corona auf die Adaption?
Zusätzlichen Schwung könnte die Anwendung der Blockchain-Technologie in der Immobilienbranche auch durch die Verbreitung des Corona-Virus erfahren. Denn aufgrund der Pandemie neigen die Menschen dazu, Face-to-Face-Kontakte und High-Touch-Oberflächen wie Bargeld möglichst zu vermeiden, um die Ansteckungsgefahr für sich selbst zu reduzieren. Von diesen Trends könnten Immobilien-Token, bei denen die Prozesse digital ablaufen, profitieren.
Hinzu kommt, dass die internationalen Regierungen und Notenbanken zur Krisenbewältigung die Märkte mit billigem Geld überfluten und das Zinsniveau historisch niedrig ist. Investoren auf der Suche nach einem Anlagehafen werden vor diesem Hintergrund zunehmend auf Krypto-Assets aufmerksam, wie man deutlich am Rekordlauf des Bitcoin zum Jahresbeginn erkennen kann. Die weltweit beliebteste Kryptowährung basiert ebenfalls auf der Blockchain. Diese zunehmende Akzeptanz der Blockchain-Technologie könnte durchaus auch Immobilien-Token zugutekommen.
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