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Coronavirus-Immobilien-Index bildet aktuelle Lage am Markt ab

Wie beeinflusst die Corona-Krise die Immobilienwirtschaft in Deutschland? Diese Frage soll mit dem Coronavirus-Immobilien-Index geklärt werden. Wöchentlich geben hierfür Marktakteure und Experten ihre Eindrücke zur aktuellen Lage gegenüber der Website Baumonitoring ab.

Ein Stimmungsbarometer für die Immobilienbranche

Initiiert wurde der Index von dem Unternehmen emproc. Deren Erfahrungen zufolge, schlagen sich Wirtschaftskrisen erst mit einer gewissen Verzögerung auf die Immobilienbranche nieder, da der Markt generell der konjunkturellen Entwicklung hinterherhinken würde. Mit einer kontinuierlichen Abfrage der Marktteilnehmer sollen tagesaktuelle Einblicke in den Hergang dieser Geschehnisse gewonnen werden. Denn bereits jetzt lassen sich die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Bausektor beobachten. Bei den ersten Projekten fehlen beispielsweise schon teilweise Mitarbeiter und Materialien. Außerdem halten sich Investoren aufgrund der Unsicherheiten strategisch zurück und reduzieren ihre Investitionen. Das Ziel von emproc ist, diese Stimmung des Marktes mit dem Index zu erfassen und abzubilden. Um jedoch das Barometer aufstellen zu können, benötigen die Betreiber die Unterstützung der relevanten Akteure. Auf der Website von Baumonitoring haben Interessenten die Möglichkeit, sich zur Teilnahme an der Umfrage einzutragen und ihre Erfahrungen mit der Corona-Krise abzugeben. Zum Kreis der Befragten zählen Bauunternehmer, Entwickler, Projektmanager, Bauleiter und Kapitalgeber.

Das Fieberthermometer

Die Funktionsweise des Coronavirus-Immobilien-Index ist an ein Fieberthermometer angelehnt. Demnach stellt es die aktuelle Gefährdungslage analog zur menschlichen Körpertemperatur dar. Der Normalzustand befindet sich bei 36,5 Grad. In diesem Zustand sind keine Beeinträchtigungen zu beobachten und alles ist in Ordnung. Je höher die Temperatur steigt, desto mehr spitzen sich die Probleme zu und die Lage wird “fiebriger”. Der Maximalwert der Skala liegt bei 41,5 Grad. Diese Stufe stellt den schlimmstmöglichen Fall dar, wobei sich die Marktgegebenheiten dermaßen verschlechtert haben, dass ein kompletter Baustopp die Folge ist.

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Aktuell nur leichte Einschränkungen

Laut einer Pressemitteilung von Baumonitoring auf der Seite “lifePR”, haben sich in der 16. Kalenderwoche von 2020 “über 100 Teilnehmer aus den verschiedenen Immobiliensektoren für die wöchentliche Erhebung registriert und Auskunft über rund 170 Projektentwicklungen gegeben”. Die Auswertung der Ergebnisse liefert eine Temperatur von 37,2 Grad. Im Vergleich zur Vorwoche konnte dadurch eine Abkühlung von 0,4 Grad erreicht werden. So soll es zu deutlichen Verbesserungen bei der Personal- und Materialbereitstellung gekommen sein. Während in Kalenderwoche 15 noch 14 Prozent der Umfrageteilnehmer bei der Materialversorgung über mittlere bis starke Einschränkungen inklusive Stillstand auf einer Baustelle klagten, berichtete bei der jüngsten Erfassungsrunde niemand mehr über nennenswerte Probleme. Ebenso blieben die befürchteten Personalengpässe aufgrund der Osterfeiertage aus. Bei keinem der einbezogenen Projekte kam es durch Mitarbeitermangel zu mittleren oder starken Einschränkungen. Im Allgemeinen lässt sich dadurch eine Verbesserung der Marktgegebenheiten feststellen.

Moritz Koppe, Geschäftsführer emproc SYS und Initiator des Corona-Immobilien-Index, bewertet die neuesten Ergebnisse zwar mit Zuversicht, dennoch weist er auch auf die begrenzte Aussagekraft der Erhebung hin: “Die Entspannung auf dem Projektentwicklungsmarkt gibt eine erste Hoffnung, dass sich die Immobilienwirtschaft auf die gegebene Situation einstellen kann. Wenn Personalverfügbarkeit und Materialnachschub gewährleistet sind, können Projekte weiterverfolgt werden. Doch wir sollten nicht verkennen, dass es sich um eine Momentaufnahme handelt. Die Stimmung kann kippen.”

Bildquellen: ktasimar/Shutterstock.com