COVID-19 hat Auswirkungen auf Offene Immobilienfonds
Offene Immobilienfonds erwiesen sich in der aktuellen Krise als äußerst widerstandsfähig. Dennoch wird COVID-19 spürbare Folgen auf die Immobilienportfolios haben.
Die letzten Wochen waren geprägt von leeren Bars, Hotels und Shopping-Centern. Viele der Betreiber stehen jetzt vor großen finanziellen Problemen, zwar sind inzwischen die meisten Einrichtungen wieder geöffnet, dennoch werden die Folgen der Pandemie noch länger zu spüren sein – auch bei Vermietern von Immobilien.
Ratingagentur stuft Fonds herab
Die Ratingagentur Scope hat nun auf die gestiegenen Risiken und gleichzeitig sinkenden Ertragsaussichten reagiert und insgesamt zwölf Fonds herabgestuft, welche insgesamt rund 100 Milliarden Euro verwalten.
Anders als während der Finanzkrise im Jahr 2008/09 sind derzeit allerdings keine Fondsschließungen zu erwarten. Damals mussten insgesamt 18 Fonds mit einem Gesamtvermögen von 26 Milliarden Euro aus Liquiditätsgründen geschlossen werden. Aktuell verfügen die offenen Immobilienfonds über liquide Mittel welche durchschnittlich 20 Prozent des gesamten Anlagevermögens der Immobilienfonds abdecken.
Ein Grund für die stabile Lage bei den Immobilienfonds dürfte die seit 2013 geltende Mindesthaltedauer sein, sowie die geänderten Kündigungsfristen.
Unterschiedliche Auswirkungen auf einzelne Immobiliensegmente
Vor allem die Gastronomie, der Einzelhandel und die Hotel- und Tourismusbranche sind von den Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie betroffen. Hier kann in den nächsten Wochen und Monaten mit einer erhöhten Zahl an Insolvenzen gerechnet werden.
Laut Einschätzungen von Scope wird auch der Markt für Büroimmobilien die negativen Folgen zu spüren bekommen. Als mögliche Gründe führt die Ratingagentur einen eventuell bevorstehenden Personalabbau bei vielen Unternehmen an, sowie eine Zunahme der Arbeitszeiten im Home-Office. Die größten Risiken sieht Scope in einer steigenden Quote an Leerständen bei Immobilien in weniger attraktiven Lagen.
Positive Zukunftsaussichten
Die rasanten Kursverluste an den weltweiten Börsenplätzen haben dazu geführt, dass viele Anleger sich von Aktieninvestments verabschiedet haben. Nach Einschätzung von Klaus Niewöhner-Pape, Geschäftsführer bei Industria Wohnen, könnte die Corona-Krise dazu führen, dass die Investitionsvolumen in Immobilien zunehmen werden, da Anleger sich auf die Suche nach alternativen Investments machen.
grundbesitz global
Der weltweite Immobilienmarkt bleibt weiterhin attraktiv. grundbesitz global investiert weltweit in Gewerbeimmobilien aus den Bereichen Büro, Logistik und Einzelhandel. Warum das für Privatanleger interessant ist.
Eine genaue Einschätzung wird allerdings erst in den nächsten Wochen möglich sein, wenn die beschlossenen Maßnahmen ihre Wirkung zeigen.
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