Darauf achten Makler, wenn sie nach einer Immobilie für sich selbst suchen
Ein Arzt sollte sich nicht selbst behandeln, ein Anwalt sich nicht selbst vertreten. Ein Immobilienmakler hingegen kann sich seine Wohnung oder sein Haus selbst suchen.
Auch wenn der Kauf der Immobilie bereits vollendet ist, profitieren sie privat weiterhin von ihrem Fachwissen. Makler haben ein geschultes Auge dafür, welche Attribute einer Wohnung ihren Wert ausmachen und welche Details bei einem etwaigen Weiterverkauf hervorgehoben werden.
„Ich kaufe jede Immobilie mit einem Auge für den Weiterverkauf“
Das kann zu besseren Käufen, aber auch lukrativeren Verkäufen führen. „Ich kaufe jede Immobilie mit einem Auge für den Weiterverkauf“, sagt Makler Darren Sukenik aus New York zum „Wall Street Journal“. Seine Wände lässt er in der Regel weiß, die Böden dunkel. Wichtig dabei sei vor allem, den Stil zeitlos zu halten. Für eine Wohnung mit allgemeingültigen Merkmalen lassen sich einfacher Interessenten finden.
Wer sich tagtäglich mit dem Immobilienmarkt auseinandersetzt, wisse Dinge, die regulären Mietern und Käufern nicht auffallen. Der klare Vorteil, so Immobilienmakler Pate Stevens, sei das Wissen darüber, was die Dinge wirklich kosten. Außerdem ist der Blick für die Lage geschulter: Hat ein größeres Unternehmen oder ein Supermarkt kürzlich ein Objekt oder auch nur eine Lizenz in der entsprechenden Gegend erworben, ist das ein Faktor der Wertsteigerung.
Wo in den USA die Cafékette Starbucks für eine Wertsteigerung sorgen kann, könnte das hierzulande sogar ein Discounter wie Aldi und Lidl. Die beiden Unternehmen haben erst kürzlich damit angefangen, sich auf dem Immobilienmarkt zu versuchen.
Immobilienmaklerin: „Wissen, wann das Timing gut ist“
Immobilienmakler können schon frühzeitig erkennen, in welchen Gegenden größere Unternehmen Interesse für Filialen anmelden, und schlagen entsprechend zu. So auch Susie Johnson, die dem „Wall Street Journal“ verriet, dass sie ihr Haus kaufte, nachdem sie gemerkt hatte, dass in der Gegend ein Whole Foods und ein Starbucks eröffnen werden. So kaufte sie verhältnismäßig günstig und lebt mittlerweile in einer guten Lage. „Ich wusste, dass die Gegend sich zu einem Dreh- und Angelpunkt entwickeln würde“, sagte sie. Als Immobilienmakler habe man einfach bessere Möglichkeiten, „den Markt zu lesen, wirklich zu wissen, wann das Timing gut ist und wann man mehr Haus für das Geld bekommen kann“.
Es könnte sich also lohnen, sich die Fähigkeiten und Tricks der Immobilienmakler zu eigen zu machen und darauf zu achten, wie sich die Lage verändern wird. Dazu hilft es, auf Eigentümerversammlungen zu gehen — oder wenn möglich zumindest die Protokolle zu lesen. Daraus kann man nicht nur über das Verhältnis der potentiellen Nachbarn untereinander etwas erfahren, sondern auch über Entwicklungen den Standort der Immobilie lernen.
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