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Das gilt es bei der Eigenleistung beim Hausbau zu beachten

Ein Hausbau ist teuer. Um die Kosten zu senken, kann man auf eine sogenannte Muskelhypothek setzen, auch Eigenleistung genannt. Das gibt es dabei zu beachten.

Eigenleistungen richtig einschätzen

Der Arbeitsaufwand, der für die Eigenleistung aufgewendet werden muss, wird oftmals unterschätzt. Dies wiederum führt dann zu Bauverzögerungen oder sogar Schäden, wenn man die eigenen Fähigkeiten nicht richtig einschätzen kann. Bernhard Riedl, Berater im Verband Privater Bauherren (VPB), meint, dass man für den Hausbau das notwendige Know-How braucht – und sehr viel Zeit. Bauherren sollten außerdem am besten erst ihren Teil der Arbeit beginnen, wenn der eigentliche Hausbau fertig gestellt ist. So kann man schon vorab einen Streit darüber vermeiden, ob denn nun der Bauherr oder die Baufirma für einen möglicherweise auftretenden Schaden verantwortlich sei. Ein großes Problem sei, dass die Einsparungen verlockend klingen können. Und tatsächlich kann man durch Eigenleistungen bei einem Hausbau in Höhe von 254.000 Euro bis zu 19.000 Euro sparen, rechnet der VPB vor. Dipl.-Ing. Raik Säbisch allerdings warnt unbedingt darauf zu achten, dass der Zeitaufwand richtig eingeschätzt wird. Denn laut Säbisch verbringen Bauherren rund 476 Stunden auf der Baustelle, auf eine 40 Stunden-Woche heruntergebrochen bedeutet das ein Vierteljahr an Arbeit. Hinzu kommt dann natürlich noch der eigentliche Beruf und Freizeit, die man eventuell ausleben möchte.

Was gilt als Eigenleistung?

Der Rohbau macht ungefähr die Hälfte der Baukosten aus, so Finanzcheck.de. Hier ergebe es also besonders Sinn, wenn der Bauherr mithilft anzupacken, allerdings sollte man handwerkliche Erfahrung mitbringen oder sich mindestens von einer Fachperson beraten lassen. Ähnlich ist es auch beim Trockenbau. Das Verlegen und Verspachteln von Rigips-Platten kann nach Einweisung auch selbst gelingen, hier lassen sich bis zu 70 Prozent der Trockenbau-Kosten einsparen, schreibt Finanzcheck.de weiter. Tätigkeiten wie das Tapezieren und Malern, genauso wie Fliesen und Laminat legen, gehört zu den einfacheren Arbeiten und auch hier lässt sich beim selbst Anpacken einiges sparen. Beim Malern und Tapezieren lassen sich bis zu 80 Prozent der Kosten einsparen und beim Fliesen und Laminat legen circa 40 bis 50 Euro pro Quadratmeter. Anders sieht es wiederum beim Garten oder der Terrasse aus. Hier ist die Angelegenheit etwas komplizierter und es empfiehlt sich wieder die Beratung seitens eines Profis. Außerdem ist die Sachlage hier auch immer von Fall zu Fall unterschiedlich. Natürlich kann man ohne bautechnische Kenntnisse seinen Garten selbst anlegen, hierbei kann man auch bis zu 1.000 Euro sparen, meint Dipl.-Ing- Uwe Kill vom VPB. Doch das Einsetzen der Pflanzen birgt Gefahren, wenn man sie beispielsweise nicht richtig einsetzt. Hier können dann aus dem Ansporn heraus, Geld zu sparen, wiederum Mehrkosten entstehen. Es kommt also auch durchaus auf die individuellen Ansprüche des Gartens und der Empfindlichkeit der Pflanzen an.

Vor dem Hausbau: Versicherung abschließen

Vor dem Hausbau sollte man sich versichern lassen, rät der VPB. Denn Helfer, die bei Eigenleistung zum Einsatz kommen, sind durch die gesetzliche Unfallversicherung im Falle eines Arbeitsunfalls nicht geschützt. Die sogenannte Bauhelferversicherung löst dieses Problem. Dies kann sowohl eine private Unfallversicherung sein oder eine zusätzliche, freiwillige Versicherung bei der Berufsgenossenschaft. Letzteres ist beim Einsatz von Freunden, Bekannten oder Nachbarn sowieso vorgeschrieben, so der VPB. Ebenso kann eine Berufsunfähigkeitsversicherung Abhilfe leisten für den Hauptverdiener, der für die Bauschulden zuständig ist. Eine Beratung ist dringend zu empfehlen, denn hierbei können ebenfalls unnötige Mehrkosten entstehen, die man hätte vermeiden können.

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