Das sind die aussichtsreichsten Märkte für Büro-Immobilien in Europa
Die Rating-Agentur Scope hat eine Fünf-Jahres-Prognose für die größten europäischen Märkte für Büro-Immobilien veröffentlicht. Welche Stadt das größte Wachstum verbucht und welche Metropole hinterherhinkt, erfahren Sie hier.
Top 20 Büro-Immobilien
Jährlich veröffentlicht die Rating-Agentur Scope Investor Services GmbH, eine Tochtergesellschaft der Scope Group, ihre Prognosen und Bewertungen für europäische Immobilienmärkte im Bürosektor. Im Bericht vom September 2017 bewerten Analysten Europas Top 20 Anlaufstellen für Büro-Immobilien.
Dabei kristallisiert sich Berlin als klarer Gewinner heraus. Hier prognostizieren die Analysten einen 4,4-prozentigen Anstieg der Mietspreise per anno in den nächsten fünf Jahren. Damit verzeichnet die Hauptstadt eine Mietpreiserhöhung von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr und genießt ein „A“-Rating. Lediglich Madrid kann noch mit einem „A“-Rating auftrumpfen. Der spanischen Hauptstadt wird eine Mietsteigerung von 3,6 Prozent jährlich im Durchschnitt zugetraut. Die deutsche Hauptstadt Berlin ist zudem am schnellsten beim Schaffen von Büroräumen. In den letzten drei Jahren ist die Anzahl der Büros um vier Prozent gestiegen – Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf verzeichneten im Vergleich dazu nur zwei Prozent Wachstum. Dieser Trend soll laut den Analysten noch anhalten, da das Angebot der Nachfrage hinterherhinkt und Stellenangebote ebenfalls gesunken sind.
Die Analysten bewerten die Metropolen anhand von ökonometrischen Modellen. Dabei stehen auf der Angebotsseite die Veränderungen der Leerstandsquoten sowie aktuelle und geplante Konstruktionen. Auf der Nachfrageseite bewerten die Experten die wirtschaftliche Dynamik der jeweiligen Region, Nettoabsorptionsraten und Wachstum der Anzahl der Büroangestellten.
Ein klarer Verlierer
Als klarer Verlierer stellt sich London heraus. Mit einem prognostizierten Wachstum von 0,7 Prozent jährlich landet die britische Hauptstadt auf dem letzten Platz. Die Brexit-Spekulationen und dessen Einfluss auf den Finanzsektor haben die Prognose deutlich nach unten getrieben, obwohl ein Anstieg von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen ist. Die Londoner Banken bereiten sogar schon Outsourcing-Pläne vor, um die Büro-Jobs nach Paris, Frankfurt oder Mailand umzusiedeln.
Generell gutes Niveau
Im Allgemeinen befinden sich die Mietspreise innerhalb der europäischen Metropolen auf einem guten Niveau und profitieren von den positiven ökonomischen Entwicklungen der Region. Die Arbeitslosenzahlen sind in den meisten EU-Staaten auch rückläufig. Gleichzeitig steigt die Inflation in einem moderaten Tempo und auch die Nachfrage nach Immobilien legt zu. Dies hat einen positiven Effekt auf die Beschäftigungszahlen. Die Analysten prognostizieren zudem eine starke Nachfrage 2018 sowie weitere Mieterhöhungen in den nächsten Jahren.
Bildquellen: Sven Hansche / Shutterstock.com