DAVE-Sondergutachten ermittelt Krisengewinner und -verlierer
Ein Sondergutachten des Deutschen Anlage-Immobilien Verbunds hat die Gewinner und Verlierer der Corona-Krise innerhalb der Immobilienbranche herausgestellt. Während Wohnimmobilien Beständigkeit repräsentieren, leiden Hotelimmobilien besonders stark unter der Pandemie.
Die Corona-Krise und der Immobiliensektor
Die Corona-Pandemie hat die meisten Sektoren der Wirtschaft stark beeinträchtigt, sodass die Finanzmärkte zu Teilen stark eingebrochen sind. Der Krise zuwider präsentieren sich jedoch diverse Immobilienklassen, mittel- beziehungsweise langfristig werden sich manche Immobilienanlagen als Profiteure der Corona-Krise herauskristallisieren. Das ergibt ein Sondergutachten der Experten vom Deutschen Anlage-Immobilien Verbund (DAVE).
Flächendeckend profitierten alle Sektoren vom konstanten Immobilienboom und dann kam die durch das Coronavirus bedingte Krise. Erstmals seit vielen Jahren stagniert der Preiszuwachs in der Immobilienbranche, besonders hart trifft es Hotelimmobilien, aber auch die Mieten für Büro- und Einzelhandelsflächen sind aufgrund der Pandemie bedroht.
Die Pandemie lässt jedoch auch so manchen Sektor als Gewinner emporkommen, während andere Anlagen sich relativ unverändert zeigen. Die Experten von DAVE haben diesbezüglich Prognosen für die einzelnen Assetklassen innerhalb der Branche veröffentlicht.
Der Pandemie zuwider
Allgemein sprechen die Experten in dem Sondergutachten von einem wahrscheinlichen Szenario, in welchem die Immobilienpreise mittel- bis langfristig wieder steigen werden. So werde bereits für das dritte Quartal des Jahres 2020 ein erneutes Wachstum für die Immobilienbranche erwartet.
Geschäftsführer Peter Schürrer prognostiziert, „Je schneller wir wieder nach und nach den Lockdown lockern, werden die wirtschaftlichen Folgen sowohl für Unternehmen als auch für private Haushalte in der großen Mehrheit überschaubar bleiben. Und in der Folge wäre dies auch mit dem Immobilienmarkt der Fall“.
Da der Immobilienboom in Deutschland nicht artifiziell entstanden sei, sondern auf wirtschaftlichen Prinzipien aufbaue, sei die Immobilienbranche krisenfest, äußert Matthias Wirtz, Leiter Research bei KSK-Immobilien, im Gutachten. „Weil es nie eine Blase gab, kann auch nichts platzen“, kommentiert Wirtz.
Die Gewinner und Verlierer
Die Investition in selbstgenutzte Wohnimmobilien wird laut DAVE kurzfristig zwar kein Wachstum erfahren, dafür aber auf lange Sicht wieder ansteigen. Auch wenn in diesem Sektor die Nachfrage aufgrund der Krise kurzfristig sinken wird, besteht auch in Zukunft noch mehr Bedarf, als vom Angebot gedeckt werden kann.
Ähnliches gilt für Mietobjekte: Auch wenn das Mietausfallrisiko kurzfristig steigen mag, werden auch hier die Preise langfristig wieder wachsen. Denn wie bei selbstgenutzten Wohnimmobilien wird auch bei Mietimmobilien die Nachfrage das Angebot weiterhin übersteigen.
Anders verhält es sich bei Einzelhandelsimmobilien, diese Assetklasse befindet sich aufgrund der Corona-Krise auf dem absteigenden Ast. Vor allem Objekte in „1A-Lagen“ werden langfristig mit Preisstürzen rechnen müssen, lassen die Autoren des Gutachtens wissen.
Wohingegen Büroimmobilien der Krise größtenteils trotzen, zwar muss hier in „Abhängigkeit des Mieters“ ebenfalls mit gewissen Verlusten gerechnet werden, doch im Gesamten prognostizieren die Experten einen konstanten Preisverlauf, also kaum krisenbedingte Folgen.
grundbesitz global
Der weltweite Immobilienmarkt bleibt weiterhin attraktiv. grundbesitz global investiert weltweit in Gewerbeimmobilien aus den Bereichen Büro, Logistik und Einzelhandel. Warum das für Privatanleger interessant ist.
Zum großen Verlierer der Pandemie zählt allerdings die Tourismusbranche, dementsprechend negativ steht es auch um Hotelimmobilien. Hier prognostizieren die Experten langfristige negative Folgen. „Die Tourismusbranche wird mit am längsten benötigen, um sich von der Krise zu erholen“, lautet das Expertenurteil.
Als große Gewinner innerhalb der Immobilienbranche werden Spezialimmobilien in Form von Kitas und Sozialimmobilien genannt. Hier sehen die Analysten zukunftssichere Anlagen, welche sowohl vor der Krise als auch nach der Krise zunehmende Relevanz verkörpern. Das DAVE-Gutachten spricht von einem langfristigen hohen Potenzial.
Als direkter Gewinner der Krise entpuppen sich aber vor allem Logistikimmobilien. Durch zunehmenden Onlinehandel und höheren Bedarf an großen Verteilzentren können Anleger in diesem Sektor laut DAVE mit kurzfristigem sowie langfristigem Wachstum rechnen.
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