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Der Green Deal: Diese Auswirkungen wird er auf die Immobilienbranche haben

Der Green Deal der Europäischen Union wird den Konflikt zwischen bezahlbarem Wohnraum und Energieersparnis nach dem jetzigen Stand wahrscheinlich verschärfen. Welche Auswirkungen die Ziele des Green Deals auf die Immobilienbranche haben werden.

Was ist der Green Deal?

Im Rahmen des Sustainable Europe Investment Plan, welcher den Europäischen Green Deal beinhaltet, soll Europa bis 2050 klimaneutral werden. Folglich muss die Energieeffizienz prinzipiell gesteigert und in erneuerbare Energien investiert werden. Bis 2050 soll das Mammutprojekt eine Billion Euro gekostet haben, von 2021 bis 2030 sollen immerhin schon 260 Millionen Euro in ein grüneres Europa investiert und die Treibhausgasproduktion um 40 Prozent reduziert werden.

Ein großer Teil der jährlichen EU-Emissionen gehen auf das Konto der Immobilienbranche.  Demzufolge kalkuliert die Europäische Kommission für diesen Sektor die höchsten Investitionssummen: Bis 2030 sollen Wohnimmobilien Investitionen von rund 120 Milliarden Euro erhalten, für Gebäude der öffentlichen Hand sind zusätzliche 75 Milliarden Euro vorgesehen.

Das ändert sich für die Europäische Immobilienbranche

Nach der Energieeffizienz-Richtlinie für Gebäude müsste sich die Sanierungsquote laut des Handelsblatt auf mindestens 0,8 Prozent bis 2,4 Prozent in Europa erhöhen, um das angestrebte Ziel zu erreichen, bisher liegt die Quote noch bei der Hälfte. Im Wesentlichen wird es also darum gehen, den Gebäudestand in Europa umfassend energetisch zu sanieren und Neubauten von Beginn an klimafreundlich zu errichten. Dazu zählen unter anderem die Verwendung eines alternativen Baumaterials wie Holz, das in seiner CO2-Bilanz wesentlich umweltfreundlicher ist, als das Bauen mit Beton. Photovoltaikpaneele, moderne Heizungsanlagen und andere energiesparende Maßnahmen werden bei dem ökologischen Umbau eine Rolle spielen. Außerdem sollte auf kurze Transportwege geachtet werden, meint Christine Lemaitre, Vorstand bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, zum Handelsblatt.  Das Optimum im Kontext des Green Deals wären Häuser, die selbst für den eigenen Energieverbrauch aufkommen können oder sogar noch mehr produzieren, als benötigt. Dass dies möglich ist, zeigt sich am Beispiel des Freiburger Rathauses.

Eine Sanierungswelle in einem solchen Umfang verlangt einen umfassenden Finanzierungsplan. Bisher ist angesetzt, dass der EU-Haushalt für die Hälfte der Investitionssumme, sprich 503 Milliarden Euro, aufkommt. Den Rest müssen allerdings öffentliche und private Institutionen aufbringen. Private und öffentliche Investitionen, auch Mobilisierte Investitionen genannt, sollen sich dem Bericht zufolge auf 277 Milliarden Euro belaufen. Der Sustainable Europe Investment Plan sieht darüber hinaus vor, dass die Europäische Investitionsbank die Klimabank Europas wird und das Programm „InvestEU“ weitere Investitionen generiert.

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Inwiefern sind Immobilienbesitzer und Mieter betroffen?

Immobilienbesitzer und Mieter müssen mit Sanierungen und damit verbundenen höheren Kosten rechnen. Vermieter dürfen nach dem Gesetz zwar acht Prozent der Kosten von Sanierungen zwecks Energieeffizienz auf die Jahresmiete umlegen, dafür würde der Wohnraum für die Mieter wiederum teurer werden. Nach Berechnungen der GdW können über energetische Modernisierungen im Schnitt rund 67 Cent auf den Quadratmeter an Miete gespart werden, allerdings hätte das nur eine geringfügige Reduktion auf die Steigung des Quadratmeterpreises zufolge. Wie Lukas Siebenkotten gegenüber dem Handelsblatt erwähnt, würde sich die Miete mit dem Green Deal durchschnittlich um mindestens zwei Euro pro Quadratmeter erhöhen, trotz der Einsparungen.

Bildquellen: Guzel Studio/Shutterstock.com