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Der Traum vom eigenen Heim: Wie Sie Kosten beim Hausbau sparen

Hohe Grundstückspreise, teure Haustechnik, Sonderwünsche – die Preise für den Bau eines Eigenheims schnellen immer mehr in die Höhe. Wie Sie dennoch Kosten vor allem im Bereich Energie sparen können.

Angemessene Wohnfläche

Man kann auch mit einem kleineren Budget ein schönes Haus bauen. Man muss nur clever planen und Puffer für Sonderwünsche lassen. Und zur cleveren Planung gehört, sich für so viel Wohnfläche zu entscheiden, wie man tatsächlich benötigt und wie es den Bedürfnissen der Bewohner entspricht. Wenn ein Besuch nur zweimal im Jahr übernachtet, dann braucht man nicht unbedingt ein separates Gästezimmer, ein Schlafsofa im Wohnzimmer könnte die günstigere Alternative sein. Wenn eine Familie viel Zeit in der Küche verbringt, ist es nur wenig sinnvoll, ein 40 Quadratmeter großes Wohnzimmer zu bauen.

Bei der Grundrissplanung sollten auch sich eventuell ändernde Familienkonstellationen in Betracht gezogen werden. Sind die Kinder erst einmal mit der Schule fertig, ziehen sie häufig aus, um sich ihr eigenes Leben aufzubauen. Die Folge hiervon ist, dass bei den Eltern viel Wohnraum leer steht, der mehr Arbeit und höhere Unterhaltskosten bedeutet. Lässt der Grundriss es zu, könnte eine Nutzungsänderung von Räumen eingeleitet werden – wie beispielsweise den Umbau zu einer Einliegerwohnung.

Mit weniger Platz auszukommen, kann sich lohnen, denn jeder Quadratmeter kostet Geld. Die Kosten pro Quadratmeter können sich je nach Baustil und Ausstattung zwischen 1.500 und 5.500 Euro belaufen. Entscheidet man sich beispielsweise für 120 statt 150 Quadratmeter, kann man bei Bauwerkskosten von 2.000 Euro ganze 60.000 Euro sparen.

Lieber hochwertige Bauweise als teure Details

Mehr Wohnfläche bedeutet aber auch größeren Heizbedarf, der sich ebenfalls auf die Kosten auswirkt. Als besonders günstig erweist sich hier, in „eine hochwertige und energieeffiziente Bauweise“ zu investieren, wie Diplom-Ingenieur Martin Sambale es in einem Bericht auf der „Augsburger Allgemeine“ empfiehlt. Diese zahle sich aus, denn nachträgliche Sanierungen seien teuer. Bei Details im Innenraum könne man hingegen sparen, denn ein Austausch wie beispielsweise der Standard-Armaturen im Bad könne mit geringem Aufwand durchgeführt werden.

Auch im Hinblick auf die strengeren Vorgaben der Energieeinsparverordnung kann sich eine gute Gebäudehülle auszahlen. Denn dadurch könnten durch eine erhöhte Wärmedämmung die Energieausgaben deutlich gesenkt werden. Energiesparend sind auch qualitativ gute Fenster. Um möglichst viele Kosten zu sparen, setzen viele bei den Fenstern auf eine Zwei-Scheiben-Verglasung, anstatt der Drei-Scheiben-Verglasung. Einsparen ließen sich hier ein paar Hundert Euro. Hinsichtlich der Energiekosten fragt man sich allerdings, ob sich diese Lösung auf lange Sicht auch tatsächlich lohnt.

Braucht man eine ausgefallene Architektur?

Bei der Bauplanung sollte man sich auch fragen, wie modern man sein Haus haben möchte und ob man eine ausgefallene Architektur wirklich braucht. Teurer auf den Endpreis wirken sich beispielsweise Zwerchgiebel, Mauervorsprünge oder -rücksprünge aus. Auch kann man einiges sparen, wenn man sich für einen Bungalow – in dem alle Räume auf einer Ebene sind – anstatt für zwei oder mehr Geschosse entscheidet. Nicht zuletzt kann man auch beim Dach einiges einsparen, wenn man ein Satteldach anstatt eines Walmdaches bauen lässt.

Darüber hinaus kann auch das ausgewählte Baumaterial Sparpotenzial bieten. Wer kein Problem mit energetischen Abstrichen hat, kann günstigere Alternativen verbauen lassen. Beispielsweise sind Holzverkleidungen günstiger im Vergleich zu Klinkerfassaden, bei denen sich der Preis je nach Stein zwischen 8.000 und 20.000 Euro belaufen kann. Doch hier ist zu Vorsicht geraten: Einschalige Mauerwerke sind nicht immer günstiger. Manche hochdämmige Ziegel mögen zwar einen geringeren Anschaffungspreis haben, dafür können die Verarbeitungskosten hoch ausfallen.

Die Innenausstattung

Einiges einsparen lässt sich auch bei der Innenausstattung. Wer gerne teure Marken oder Luxusoberflächen mag, kann locker 40.000 Euro allein für die Küche ausgeben. Wobei man für Herd, Spüle und Schränke auch nur 4.000 Euro zahlen und auch zufrieden sein kann. Möchte man dabei selbst anpacken und sie aufbauen, kann man ebenfalls einiges sparen.

Viele Bauherren lassen sich gerne einen Kamin einbauen, um im Winter eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Doch preislich gesehen sollte man sich auch hier fragen, ob man ihn zusätzlich zur Heizung wirklich braucht. Bis zu 15.000 Euro müssen dafür hingeblättert werden, wobei allein der Schornstein 6.000 Euro in Anspruch nimmt.

Nicht zuletzt bieten auch Bodenbeläge einiges an Einsparpotenzial. Linoleum ist weitaus günstiger als Fliesen. Parkett ist mittlerweile fast so teuer wie Laminat – vor allem, wenn man es im Klicksystem verlegt. Auch Venylböden eignen sich bei dieser Verlegungsmethode, müssen aber nicht immer günstiger als das klassische Parkett sein. Bauherren können sich für nähere Informationen an ein Fachgeschäft wenden und einen Preisvergleich machen.

Selbst anpacken!

Nicht zuletzt könnte man bei vielen Dingen auch einfach selbst anpacken. Und das macht sich auch bezahlt. Wer das Talent hat, selbst Fliesen zu legen, zu tapezieren oder den Sanitär anzuschließen, kann zwischen 15.000 und 20.000 Euro einsparen. Allerdings sollten Bauherren überlegen, ob Aufwand und Ersparnis im Verhältnis stehen. Denn selbst wenn man als Bauherr selbst Hand anlegt, muss man dennoch im Zeitplan der Bauunternehmer bleiben, andernfalls haftet man für eventuelle Verzögerungen.

Bildquellen: Radovan1/Shutterstock.com