,

Deutsche Bank: Corona-Krise könnte zu Risiken auf dem deutschen Immobilienmarkt führen

Immobilien gelten in Deutschland nach wie vor als eine Möglichkeit, mit geringem Risiko Vermögen aufzubauen. Doch die Folgen der Corona-Pandemie werden auch vor dem Immobilienmarkt nicht Halt machen, wie aus einer Studie der Deutschen Bank hervorgeht.

Das Transaktionsvolumen auf dem deutschen Wohnungsmarkt hat sich in den letzten Wochen deutlich verringert. Zusätzlich sorgt die Ankündigung, dass mehrere große Handelsketten ihre Mietzahlungen für geschlossene Shops einstellen, für große Aufregung. Und auch weiterhin ist ein Ende der Corona-Pandemie noch nicht abzusehen und eine genauere Prognose dadurch schwierig.

Die wesentlichen Gründe für einen Abschwung

Neben einer langanhaltenden Corona-Krise gibt es, laut Einschätzung der Deutschen Bank, noch zwei weitere Gründe, die für einen Abschwung am Immobilienmarkt sprechen. Zum einen wird die striktere Mietenpolitik genannt, zum anderen dürfte sich nach der Corona-Krise der „makroprudenzielle Gegenwind verstärken, nachdem der antizyklische Kapitalpuffer krisenbedingt auf null gesenkt wurde.“ Darunter sind diejenigen Maßnahmen zu verstehen, die die Widerstandsfähigkeit des Finanzsystems während der Corona-Pandemie erhöhen sollen.

Des Weiteren stellt die derzeitige Situation eine besondere Belastung für den Büromarkt dar. Neben einem erwarteten Rückgang der Zahl an Beschäftigten bleibt abzuwarten, wie umfangreich die Arbeitsgewohnheiten durch neue Home-Office Regelungen zu einem Umbruch führen werden, heißt es in der Studie. Dementsprechend könnten die Preise für Büroimmobilien in Ballungsgebieten temporär fallen.

Der Neubau gerät in Corona-Krise ins Stocken

Vor allem in der ersten Jahreshälfte droht die Zahl der Fertigstellungen einzubrechen. Neben dünn besetzten Bauämtern und dem krisenbedingten Mangel an Fachkräften, dürfte auch die Unterbrechung von Lieferketten einen negativen Impuls auf den Wohnimmobilienmarkt aussenden, wie aus dem Bericht hervorgeht.

Aufgrund der Verunsicherung dürfte außerdem die Wohnungsnachfrage und damit die Nachfrage nach Hypothekenkrediten kräftig zurückgehen. Die Deutsche Bank rechnet dabei mit einem „Rückgang des Neugeschäfts um monatlich rund drei Milliarden Euro mit jedem weiteren Krisenmonat“.

Knappheit an Wohnraum gibt dennoch Hoffnung

Auch die Deutsche Bank geht im zweiten Halbjahr 2020 von einer kräftigen wirtschaftlichen Erholungsphase aus. Diese Einschätzung leiten die Analysten aus der Knappheit an Wohnraum ab. Dennoch weist die Studie auch daraufhin, dass „die Lage deutlich komplexer geworden“ ist. Die hohe Preisdynamik dürfte in einigen Regionen und Teilmärkten zu Überbewertungen führen. Zudem können sowohl Veränderungen bei der Wohnnachfrage also auch des regulatorischen Umfeldes Verwerfungen der Prognosen herbeiführen.

Bildquellen: mmo_Stadt_Thampapon/Shutterstock.com