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Deutsche Bank-Experte sieht glänzende Zukunft für grüne Büros

Zahlreiche Großkonzerne weltweit haben es sich zum Ziel gesetzt, ihre Emissionen in naher Zukunft auf null zu reduzieren. Zu den Unternehmen mit Netto-Null-Zielen zählen laut „Net0“ etwa Siemens, Holcim, Ford und American Airlines. Zum Erreichen dieser Ziele trägt allerdings nicht nur eine klimaneutrale Produktion bei, auch die Bürogebäude der Unternehmen müssen in vielen Fällen grüner werden. Das könnte laut einem Experten der Deutschen Bank dazu führen, dass grüne Büroflächen dem Abschwung am Immobilienmarkt trotzen werden.

Wie Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, Ende Januar in seinem täglichen Newsletter schrieb, befindet sich die Leerstandsquote bei Büroflächen weltweit weiterhin auf einem hohen Niveau, da viele Unternehmen nach wie vor zumindest teilweise auf die Arbeit im Home Office setzen. Das gilt jedoch nicht für grüne Büroflächen. Das „Angebot an ESG-konformen Räumlichkeiten [kann] in vielen Städten kaum mit der Nachfrage mithalten“, so der Deutsche Bank-Experte.

Die hohe Nachfrage, und die laut „CNBC“ relative Seltenheit von grünen Büroimmobilien, treiben dabei den Preis in die Höhe. So ergab eine Analyse des Finanzdienstleisters MSCI, dass etwa in London die Verkaufspreise für Bürogebäude mit Nachhaltigkeitsbewertungen von Organisationen wie BREEAM und LEED rund 25 Prozent über den Preisen für Immobilien ohne solche Zertifizierungen liegen. In Paris beträgt die Lücke laut MSCI sogar 35 Prozent.

Wie die weltweit durchgeführte Future of Work Survey 2022 des Immobilienspezialisten JLL zeigt, sind jedoch viele Unternehmen bereit, einen solchen Aufpreis für grüne Bürogebäude zu zahlen. Rund drei Viertel der befragten Unternehmen gaben an, dass sie wahrscheinlich eine Prämie für grüne Zertifikate zahlen würden. 56 Prozent planen sogar, dies bis 2025 zu tun. Doch nicht nur die eigenen Klimaziele dürften zu dieser Entscheidung beitragen. Wie die JLL-Umfrage weiter ergab, erwarten auch die Angestellten von ihren Arbeitgebern zunehmend eine Verpflichtung hin zu mehr Klimaschutz. So gaben rund 77 Prozent der befragten Unternehmen an, dass „ihre Mitarbeiter zunehmend erwarten, dass sich der Arbeitsplatz positiv auf die Umwelt auswirkt“.

Für den Deutsche Bank-Experten Dr. Ulrich Stephan ist deshalb klar, dass grüne Büroflächen „wegen der ambitionierten Klimaziele zunehmend gefragt“ sind und sich daher ein Investment lohnen dürfte – trotz der sich sonst momentan in anderen Bereichen des Immobilienmarkts abzeichnenden Korrektur. Auch „die energetische Sanierung älterer Gebäude könnte attraktive Renditen freisetzen“, so Stephan.

Bildquellen: Zastolskiy Victor/Shutterstock.com