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Deutscher Einzelhandelsimmobilienmarkt: Enorme Nachfrage nach Lebensmittelgeankerten Objekten

Der Immobiliendienstleister CBRE veröffentlichte eine Marktanalyse für den deutschen Einzelhandelsimmobilienmarkt. Im Bericht zeigt sich, dass bisher vor allem die Nachfrage nach Lebensmittelgeankerten Objekten besonders hoch war.

Der deutsche Einzelhandelsimmobilienmarkt

Laut einer Analyse des weltweit tätigen Immobiliendienstleisters CBRE liegt das Investitionsvolumen des deutschen Einzelhandelsimmobilienmarkts für die ersten drei Quartale dieses Jahres bei etwa 7,3 Milliarden Euro. Obwohl das Investitionsvolumen im Vergleich zum Vorjahr 23 Prozent abnahm, zeigt sich, dass das Interesse der Investoren an Handelsimmobilien über die Sommerzeit wieder anstieg. Dem Bericht zufolge wurden im dritten Quartal 2021 rund 3,6 Milliarden Euro Transaktionsvolumen generiert. In den ersten beiden Quartalen kamen etwa 3,7 Milliarden Euro zusammen. Damit konnte im dritten Quartal ein fast genauso großes Transaktionsvolumen erzielt werden, wie in den beiden ersten Jahresvierteln zusammen.

Hohe Nachfrage nach “Lebensmittelgeankerten” Objekten

Vor allem die Nachfrage nach Lebensmittelgeankerten Objekten soll sehr hoch gewesen sein. Jan Schönherr, Co-Head of Retail Investment bei CBRE in Deutschland erklärt, dass das Transaktionsvolumen für solche Immobilien allein im dritten Quartal mehr als zwei Milliarden Euro beträgt. Ein ebenfalls hohes Interesse gab es für Baumärkte. Zwar hängen diese von einer kleineren möglichen Mieterschaft ab, trotzdem gelten sie unter Investoren als mögliche Alternative. Grund dafür ist, dass es sich bei solchen Objekten um langfristige Mietverhältnisse und eine systemrelevante Branche handelt, wie sich zuletzt während der vergangenen Lockdowns im Zuge der Corona-Pandemie zeigte. Eher wenig Interesse sollen Investoren an Shopping-Centern haben. “Die wenigen stattfindenden Transaktionen konzentrieren sich auf Objekte mit größerem Repositionierungsbedarf – oft geht es dabei auch um Umnutzungen.”, so sagt Jan Dirk Poppinga, Co-Head of Retail Investment bei CBRE in Deutschland.

Fachmärkte und Fachmarktzentren sind der volumenstärkste Bereich

In den ersten drei Quartalen 2021 stellten Fachmärkte und Fachmarktzentren den Bereich mit dem höchsten Transaktionsvolumen dar – dazu zählen auch die Lebensmittelmärkte. Insgesamt beträgt das Transaktionsvolumen in diesem Segment 4,1 Milliarden Euro, was fast 60 Prozent des gesamten Volumens entspricht. Mit einem Marktanteil von 1,5 Milliarden Euro, beziehungsweise 21 Prozent, belegen 1A-Einzelhandelsimmobilien in den Innenstädten der Metropolen den zweiten Platz. “Die Fußgängerzonen haben sich in den vergangenen Monaten erholt und werden auch von Investoren vermehrt wieder in den Fokus genommen. Dennoch gilt weiterhin: Obere Geschosse werden in der Regel umgenutzt und der Einzelhandel konzentriert sich auf das Erdgeschoss.”, erklärt Poppinga. Der Marktanteil von Shoppingcentern ist mit 720 Millionen Euro, beziehungsweise 10 Prozent, weiterhin rückläufig.

Aussichten für die Zukunft

Für das Gesamtjahr prognostiziert CBRE, dass das Transaktionsvolumen im zweistelligen Milliardenbereich liegen wird. Für das kommende Jahr sieht das Immobiliendienstleistungsunternehmen eine andauernde Marktbelebung, die vor allem den Bereich der Shopping-Center betrifft. Aufgrund der vielen abgeschlossenen Neu- und Nachverhandlungen zwischen Centern und Mietern, sollte das Interesse von Investoren für solche Objekte wieder steigen.

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