,

Deutscher Immobilieninvestmentmarkt: Fortdauerndes geringes Transaktionsvolumen

Trotz eines Anstiegs der Immobilieninvestitionen im dritten Quartal 2023 verzeichnet der deutsche Immobilieninvestmentmarkt insgesamt ein geringes Transaktionsvolumen. Die Marktbedingungen und Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern bleiben anspruchsvoll.

Transaktionsvolumen im Jahresvergleich zurückgegangen

Laut einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE erreichte der deutsche Immobilieninvestmentmarkt in den ersten drei Quartalen 2023 ein Transaktionsvolumen von 20,97 Milliarden Euro. Im dritten Quartal stiegen die Investitionen zwar um 28 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, lagen jedoch immer noch 53 Prozent unter dem Niveau des dritten Quartals 2022. Die Top-7-Städte, insbesondere Berlin und München, verzeichneten 41 Prozent des Transaktionsvolumens.

Wie aus der Pressemitteilung von CBRE hervorgeht, seien unterschiedliche Preisvorstellungen ein wesentlicher Grund für das geringe Transaktionsvolumen. Die Preiserwartungen von Käufern und Verkäufern stimmen demnach, insbesondere im großen Segment, selten überein. Dies habe zur Folge, dass insbesondere im Bürosegment derzeit kaum Großtransaktionen unter Beteiligung institutioneller Investoren stattfinden, so das Ergebnis der CBRE-Analyse.

Wohnimmobilien dominieren den Markt, während Bürotransaktionen zurückgehen

Wohnimmobilien mit mindestens 50 Wohneinheiten behielten ihre Vorrangstellung auf dem deutschen Immobilieninvestmentmarkt und machten 22 Prozent des Gesamtvolumens aus, wie aus der CBRE-Analyse hervorgeht. Dicht dahinter folgten Industrie- und Logistikimmobilien sowie Einzelhandelsimmobilien, die jeweils 21 Prozent des Transaktionsvolumens ausmachten. Im Bürosegment, das traditionell als stärkste Assetklasse im Gewerbesektor gilt, sank der Anteil der Transaktionen auf 20 Prozent.

Vermehrt kleinere Abschlüsse

Im Rahmen der Analyse der ersten drei Quartale des Jahres 2023 konnten CBRE-Analysten zudem einen Trend hin zu kleineren Abschlüssen beobachten. Großtransaktionen über 100 Millionen Euro sind auf dem deutschen Immobilieninvestmentmarkt rückläufig, mit nur 31 solcher Abschlüsse in den letzten drei Quartalen, verglichen mit 98 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies spiegelt sich in einer insgesamt geringeren Anzahl von Deals und kleineren Transaktionsgrößen im Vergleich zum Fünf-Jahres-Durchschnitt wider.

Renditen steigen

Trotz eines geringen Transaktionsvolumens dürfen sich Investoren über höhere Renditen freuen. Im dritten Quartal 2023 stiegen demnach die Renditen in fast allen Assetklassen, insbesondere bei Büro- und Geschäftshäusern. Die Spitzenrendite für Büroimmobilien lag bei 4,6 Prozent, 0,5 Prozentpunkte höher als im Vorquartal und fast 1,9 Prozentpunkte höher als zum Jahreswechsel 2021/2022, wie CBRE berichtet. Angesichts gestiegener Finanzierungskosten und höherer Renditen für alternative Anleiheprodukte am Kapitalmarkt wird eine weitere Korrektur im großvolumigen Bereich von den CBRE-Analysten erwartet, da Investoren nach adäquaten Risikoprämien suchen. Insbesondere bei Büroimmobilien, aufgrund von hybrider Arbeit und wachsender Bedeutung von ESG-Kriterien, bestehe weiterhin Anpassungsbedarf nach oben, so das Ergebnis der CBRE-Analyse.

Bildquellen: travelview/Shutterstock.com