Deutschland belegt Spitzenplatz bei Investitionen offener Immobilienfonds

Offene Immobilienfonds haben 2017 ihr Investitionsvolumen um fast 50 Prozent gesteigert. Besonders deutsche Immobilien waren dabei gefragt.

Die Ratingagentur Scope hat sich die Entwicklung bei 19 offenen Immobilienpublikumsfonds näher angeschaut und festgestellt, dass diese im vergangenen Jahr mit netto rund 6,7 Milliarden Euro weiterhin hohe Mittelzuflüsse verbuchen konnten. Um ihr Renditeprofil nicht durch eine zu hohe Liquidität zu verwässern, haben die Fonds diese Gelder investiert.

Die 19 betrachteten Fonds haben deshalb 66 Gewerbeobjekte und 324 Wohnimmobilien im Wert von insgesamt 9,2 Milliarden Euro gekauft. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber 2016, als sie lediglich 6,3 Milliarden Euro investiert hatten.

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Optimismus trotz Risiken

Für die Immobilienfonds ist diese Entwicklung aber nicht ohne Risiko, denn die Marktpreise sind derzeit recht hoch. In Zeiten sinkender Immobilienpreise kann dies spätere Wertkorrekturen erforderlich machen.

Glücklicherweise wird dieses Risiko laut Scope durch steigende Renditen ausgeglichen, die sich durch hohe Vermietungsquoten und steigende Immobilienwerte ergeben. Außerdem weist die Ratingagentur darauf hin, dass das Renditeniveau von Alternativanlagen weiter abgenommen hat.

Auch die Anbieter offener Immobilienfonds bleiben optimistisch gestimmt und beurteilen ihre Lage in 2018 als gut oder sehr gut: So rechnen nahezu 60 Prozent von ihnen für das laufende Jahr mit deutlichen Zuflüssen – d.h. mehr als 5 Prozent des Bestandsvolumens – und auch die Renditeerwartungen sind signifikant besser als in der Vorjahresumfrage.

Wie Scope weiter mitteilte, ist auch für das kommende Jahr keine Eintrübung der Stimmungslage in Sicht.

Deutschland ist beliebtester Investitionsstandort

Die Scope-Analyse zeigt zudem, dass Deutschland die USA als beliebtesten Investitionsstandort abgelöst hat. So investierten die Fonds im vergangenen Jahr mit 2,3 Milliarden Euro rund ein Viertel ihres gesamten Investitionsvolumens in deutsche Immobilien.

US-Immobilien fielen mit 1,5 Milliarden Euro sogar auf den dritten Platz zurück – noch hinter Großbritannien mit 1,7 Milliarden Euro. Dies sei hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Kosten für Währungsabsicherung im Zuge des wachsenden Zinsunterschieds zwischen dem Dollar- und dem Euro-Raum kräftig gestiegen seien.

Hotel-Immobilien rücken in den Fokus

Bei den Investitionen zeigt sich ein neuer Trend: So wurden 2017 Hotelobjekte für rund 1,2 Milliarden Euro erworben, das waren rund 13 Prozent des gesamten Ankaufsvolumens. Das ist deutlich mehr, als noch drei Jahre zuvor, als gerademal 3 Prozent auf Hotels entfielen.

Freundlicher Ausblick

Scope geht davon aus, dass sich offene Immobilienfonds dank ihrer vergleichsweise attraktiven Rendite auch in diesem Jahr einer großen Nachfrage erfreuen. Die größte Herausforderung für die Asset Manager bleibe der Kauf attraktiver Objekte.

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