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Die grüne Form des Bauens: Nachhaltiges Bauen im Aufschwung

Ob man will oder nicht: Am Thema Nachhaltigkeit kommt man heutzutage nicht mehr vorbei. In nahezu jedem Bereich des alltäglichen Lebens ist der Klimaschutz angekommen.

Auch und vielleicht sogar gerade in der Immobilienbranche. Ausschlaggebend dabei ist die Begrifflichkeit “ESG”, die für Unternehmen mit großen Vorteilen verbunden ist.

Mehr als nur Profit

ESG steht für “Environmental”, “Social” und “Governance” – drei Begriffe, die die nachhaltigkeitsbezogenen Verantwortungsbereiche von Unternehmen bezeichnen und sich als Standard für nachhaltige Anlagen etabliert haben. Dabei bezeichnet “Environmental” umweltbezogene Themen wie Umweltgefährdung durch Klimawandel bzw. Ressourcenknappheit. Hinter “Social” verbergen sich soziale Elemente wie Menschenrechte, Arbeitssicherheit oder gesellschaftliches Engagement. Und “Governance” beschreibt schließlich Kriterien wie Risiko- und Reputationsmanagement, Aufsichtsstrukturen oder Compliance, die sich hauptsächlich auf die Unternehmensführung beziehen.

Wie eine Analyse des Global Sustainable Investment Alliance (GSIA) von 2016 gezeigt hat, flossen bis zu 20 Billionen US-Dollar in nachhaltige Investment-Vehikel. Setzt man das in Verbindung mit dem ESG-Ansatz, stellt sich heraus, dass es vielen Investoren nicht mehr nur um den Profit eines Unternehmens geht. Sondern auch darum, zu sehen, wie nachhaltig ein Unternehmen arbeitet, wie es seinen Profit erwirtschaftet oder mit seinen Mitarbeitern umgeht.

Grüne Investments mit Vorteilen

Angekommen ist das nachhaltige Investieren auch – oder vielleicht gerade – in der Immobilienbranche. Denn es gibt kaum eine Branche, die einen so großen Einfluss auf den Klimaschutz hat wie eine effektive Immobilienbranche. “Unsere Immobilien haben direkte und indirekte Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft”, äußerte Bernd Bechheim, Head of Portfolio Management and Transactions Continental Europa, wie das Magazin “Immobilienwirtschaft” berichtet, “es ist unsere Aufgabe, diese Themen zu identifizieren und zu steuern”.

Dabei den Fokus auf nachhaltiges Bauen und Investieren zu setzen, kann mit Vorteilen verbunden sein: “Ein rigoroser ESG-Ansatz macht Immobilien nicht nur umweltfreundlich, sondern auch moderner und effizienter”, wie Bechheim weiter verlautet. Eine effektive ESG-Strategie könnte nach ihm Portfoliorisiken und Leerstände in Immobilien reduzieren und für ein höheres Mietwachstum der Immobilien sorgen. Beispielsweise sei die Bausubstanz ein wichtiger Aspekt. Dieser Ansicht ist auch Markus Wiedenmann der ArtInvest Real Estate. Indem man laut Wiedenmann “möglichst viel” digital plant und optimiert und auf einen nachhaltigen Bauprozess achtet, kann man Ressourcen schonen. “Der ganze Dreck und Abfall auf den Baustellen” sei beispielsweise umweltschädigend. Auch Zement sei “Klimakiller Nummer eins”, zitiert Haufe.de.

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Der weltweite Immobilienmarkt bleibt weiterhin attraktiv. grundbesitz global investiert weltweit in Gewerbeimmobilien aus den Bereichen Büro, Logistik und Einzelhandel. Warum das für Privatanleger interessant ist.

Nachhaltiges Investieren wichtig für Immobilienbranche

In der Immobilienbranche seinen Fokus auf nachhaltiges Bauen und Investieren zu legen, ist wichtig – vor allem für die Umwelt. Denn: “Rund ein Drittel der globalen Emissionen stammen von Immobilien”, so Susanne Eickermann-Riepe, German Real Estate Leader der Beratungsgesellschaft PwC Deutschland. Es sei zwar ein Wendepunkt in Umweltfragen erreicht, allerdings “reagiert die Branche noch zu langsam”. Auf die kommenden Auswirkungen des Klimawandels würden Investoren ihre Immobilien noch zu unzureichend vorbereiten.

Ein stetig wachsendes Investitionsvolumen lässt sich im nachhaltigen Immobilienmarkt dennoch beobachten. So stellten Analysten des Immobilienfonds Catella im Rahmen einer Studie fest, dass in 2018 296 – und damit 36 mehr als in 2017 – nachhaltige Fonds in Europa aufgestellt wurden. Das Investitionsvolumen für das vergangene Jahr beträgt laut Catella 5,8 Milliarden Euro. Davon 2,7 Milliarden Euro allein in der DACH-Region, wodurch sich das Volumen in den letzten vier Jahren mehr als verdreifacht hat. Zu den zehn größten Green-Building-Investoren in Europa gehörten dabei unter anderem die Allianz, BNP Paribas, Credit Suisse und die DWS Group.

Nachhaltige Geldanlagen seien laut der Studie besonders in Deutschland beliebt. Dabei fällt der Großteil des Investitionsvolumens auf grüne Immobilien (71 Prozent), gefolgt von Photovoltaik mit 18 Prozent und Windkraft mit 7,1 Prozent. Dass so viele Investoren auf nachhaltige Immobilien setzen, führen die Analysten darauf zurück, dass sie angesichts der gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klima- oder demografischem Wandel unter Druck gesetzt würden. Und zum anderen eine Renditesteigerung durch die Nachhaltigkeitsaspekte erwartet wird.

Bildquellen: zlikovec/Shutterstock.com