Die Innenstadt von morgen: Mehr Logistikkonzepte müssen her
Der Online-Handel erhöht die Ansprüche an die Logistiknetzwerke der Innenstädte. Immer kürzere Lieferzeiten und ein hohes Aufkommen von Online-Bestellungen stellen Stadtplaner und Logistiker vor eine Herausforderung.
Mehr Logistikflächen wegen Online-Handel benötigt
Die Innenstädte Deutschlands sind ursprünglich mal dem Einzelhandel verschrieben gewesen, dies hat sich jedoch drastisch geändert und gerade auch die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung vorangetrieben. Online-Handel ist die Devise – aber was passiert mit den Innenstädten?
Die Städte werden mehr Logistiklösungen benötigen, um den zunehmenden Logistikaufwand wegen des Online-Handels zu bewältigen. Denn auch nach der Corona-Pandemie, wird der Online-Handel dominieren, so der Ausblick von Marcus Ackermann, Multichannel-Distanzhandel-Vorstand bei der Otto Group, gegenüber Haufe. Haufe erwähnt ferner, dass durch das E-Commerce und 24-Stunden-Lieferungen mehr Bedarf an großen Logistikflächen entstehen wird. Auch Verteiler entlang der Autobahnen sind stetig am Wachsen. Cushman und Wakefield zufolge gingen die Paketzustellungen bis 2021 um mehr als 50 Prozent in die Höhe.
Insbesondere Online-Marktplattformen wie Amazon trügen zu dieser Entwicklung bei. „Die Zustellung von Sendungen in städtische Gebiete wird für Logistiker wegen immer kürzeren Lieferzeiten und ausgelasteten Infrastrukturen zunehmend zu einer Herausforderung“, sagt Dieter Bambauer, Leiter PostLogistics und Mitglied der Konzernleitung der Schweizerischen Post, gegenüber den Post-Medien. Sprich: Welche Lösungen die Städte finden werden, bleibt bislang abzuwarten. Allerdings sei davon auszugehen, dass die Logistikplanung gerade auch in Ballungsräumen und den Innenstädten an Bedeutung zunehmen wird.
Innenstädte sollen mehr dem Freizeitvertreib dienen als dem Einkaufen
Ackermann erläutert zudem, wie er sich die Innenstädte künftig vorstellt: „Innenstädte werden keine Orte bleiben können, wo man vor allem einkaufen kann. “ Stattdessen geht er davon aus, dass Innenstädte vermehrt Kulturzentren werden, bei denen es darum geht, mit Gastronomie und Kulturangeboten ein Freizeitangebot darzustellen. Auch könne sich Ackermann vorstellen, dass in die leeren Verkaufsräume in den Innenstädten Wohnungen gebaut werden. Denn mit dem Weiterlaufen der Corona-Pandemie seien vermehrt freie Flächen in den Innenstädten zu erwarten.
Es scheint ganz, als müssten die Innenstädte ganzheitlich neu gedacht werden.
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