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Die zahlreichen Risiken beim Geschäft mit Pflegeimmobilien

In Zeiten mit derart niedrigen Zinsen, wie sie aktuell am Markt zu finden sind, suchen Investoren nach Anlagealternativen, die noch eine ordentliche Rendite versprechen. Eine solche Möglichkeit bieten Seniorenhäuser – doch auch hier drohen zahlreiche Risiken.

Das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass die Zahl der Pflegebedürftigen von aktuell 2,7 Millionen auf 3,4 Millionen im Jahr 2030 klettern wird. Angesichts dieser demografischen Entwicklung wird auch immer mehr Wohnraum für ältere Menschen benötigt, wie etwa Plätze in der stationären Pflege sowie betreute Wohnformen, in denen Senioren relativ selbstständig leben, aber Hilfen bei verschiedenen Tätigkeiten wie beispielsweise dem Einkaufen erhalten.

Doch solche Pflegeeinrichtungen sind nicht in ausreichender Zahl vorhanden. Wie der „Tagesspiegel“ unter Berufung auf Eike C. Winkler vom Moses Mendelssohn Institut, einem Analysehaus für Stadtentwicklung, berichtet, mangelt es derzeit deutschlandweit bereits an mehr als einer Million altersgerechter Wohnungen.

Rendite schwächelt

Doch trotz der alternden Gesellschaft sind Pflegeimmobilien nicht ohne Risiko für Investoren. Denn obwohl eine steigende Nachfrage auf ein knappes Angebot trifft, tendieren die Renditen laut „Tagesspiegel“ abwärts.

Üblicherweise schließt der Käufer einen Pachtvertrag über rund 20 Jahre mit dem Verkäufer ab. Während dieser Laufzeit erhält der Käufer einen monatlichen Mietzins, der auch dann garantiert ist, wenn die Wohnung vorübergehend leer stehen sollte. Dazu erhält er zwar einen Inflationsausgleich, weitere Mieterhöhungen sind jedoch nicht möglich.

Kein Einzugsrecht für die eigene Wohnung

Zahlreichen Investoren ist es wichtig, sich selbst fürs Alter einen Platz in einem Wohnheim zu sichern. Zwar gibt es diese Möglichkeit in der Regel auch, jedoch hat der Anleger kein Recht darauf, in die eigene Wohnung einzuziehen. Vielmehr kann er in irgendeiner Wohnung des Pflegeheims, in dem er seine Kapitalanlage besitzt, untergebracht werden. Manchmal muss er sich sogar mit einer Wohnung in einem anderen Wohnheim des Betreibers zufriedengeben.

Weitere Risiken bei Pflegeimmobilien

Hinzu kommen juristische Risiken, etwa weil Heimrecht und Wohnungseigentumsgesetz im täglichen Betrieb eines Pflegeheims schwer miteinander vereinbar sind. Außerdem können Gesetzesänderungen die Wirtschaftlichkeit sowie den Mietzins für die Pflegeeinrichtung beeinflussen.

Darüber hinaus besteht immer die Gefahr, dass der Betreiber der Immobilie insolvent wird. Dann kann der Anleger nur hoffen, dass sein Vertrag unter einem neuen Betreiber wie bisher weiterläuft, eine Garantiert dafür gibt es jedoch nicht.

Bildquellen: Suwin/Shutterstock.com