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Diese Immobilienklassen sind die großen Gewinner der Corona-Krise

Ungeachtet der COVID-19-Pandemie und deren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft steigen die Kaufpreise für Wohnungen und Häuser in der Stadt sowie auf dem Land immer weiter an. Welche Immobilienklassen aus der Corona-Krise als große Gewinner hervorgehen.

Ungebremste Preisentwicklung bei Wohnimmobilien

Von der Bundesregierung erlassene Hilfs- und Rettungspakete, Millionen Menschen in Kurzarbeit, ausbleibende Einkommen von Selbstständigen sowie lahmgelegte Wirtschaftsbereiche – und dennoch lagen die Preise für Wohnimmobilien im dritten Quartal 2020 in Deutschland laut dem Statistischen Bundesamt im Durchschnitt um 7,8 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Zuletzt konnten die Preise für Wohnimmobilien im vierten Quartal 2019 ein so starkes Wachstum verzeichnen. Zwei entgegengesetzte Entwicklungen, die unterschiedlicher nicht ausfallen können. Auch in Corona-Zeiten klettern Immobilienpreise in vielen Städten immer wieder auf neue Rekordhöhen.

Ferienimmobilien immer stärker im Fokus

Reisebeschränkungen und ausbleibende Urlaubsreisen in ferne Länder verändern nach wie vor nachhaltig das deutsche Nachfrageverhalten bezüglich weiterer Ferien- und Urlaubsplanungen. Ein Urlaub innerhalb Deutschlands rückte wieder stärker in den Fokus. Wie eine Handelskontor-Studie ergab, wurde im Corona-gebeutelten Jahr 2020 vermehrt nach Ferienimmobilien gesucht. Demnach haben noch nie zuvor so viele Menschen auf Google eine Suchanfrage nach “Ferienimmobilie” und “kaufen” gestellt.

Zudem ist den Ergebnissen der Studie nach die Anzahl der privat genutzten Urlaubsimmobilien stark angestiegen, ebenso wie die Kaufpreise für Ferienimmobilien, besonders an Nord- und Ostsee sowie im Schwarzwald, rasant angewachsen sind. Ein Abreißen der Nachfrage scheint bislang nicht in Sicht. Im Vorjahresvergleich hat sich die Anzahl der Deutschen im Besitz einer Ferienimmobilie um 21 Prozent erhöht, von 1,04 Millionen Deutsche auf 1,26 Millionen, so die Ergebnisse der Studie. Dabei strebt ein größer werdender Anteil an, das Ferienobjekt selbst für den eigenen Bedarf zu nutzen, statt es zu vermieten. Beispielsweise als sicheren Urlaubsort bei weiteren Reisebeschränkungen.

Krisengewinner Logistikimmobilien

Logistikimmobilien gelten als Gewinner der aktuellen Entwicklung. Trotz COVID-19-Pandemie konnten Logistikimmobilien überdurchschnittliche Mieten und stabile Renditen vorweisen. Zum einen profitieren sie stark vom wachsenden Onlinehandel, wodurch immer größer werdende Lager- und Verteilzentren benötigt werden. Ergebnisse einer von “Bulwiengesa” anberaumten Studie mit den Titel “Logistik und Immobilien 2020” gehen bis 2030 von einem Neubauflächenbedarf an Logistikfläche auf jährlich 6,5 bis 7 Millionen Quadratmetern aus – weitaus mehr, als es das Flächenangebot zulässt.

Auf der anderen Seite erwies bzw. erweist sich die Logistik in Lockdown-Zeiten noch immer als Sicherheitsanker und gewährleistet die Grundversorgung der Bevölkerung. Allen voran in puncto Verlässlichkeit hinsichtlich der Belieferung des Lebensmitteleinzelhandels kann die Logistik punkten. Banken stufen mittlerweile neben Wohnimmobilien auch Logistikimmobilien als besonders risikoarm ein.

Welche Immobilienklassen das Nachsehen haben

Besonders Einzelhandelsimmobilien und Hotels zeigen sich von der Pandemie stark getroffen. Während sich die Zunahme des Onlinehandels durch Corona für Logistikimmobilien als Wachstumstreiber erweist, macht sie Einzelhandelsgeschäften schwer zu schaffen. Hotelzimmer sind seit Monaten nicht belegt, oftmals dürfen Hotels gar nicht erst öffnen.

Zudem stehen Büroimmobilien durch einen hohen Anteil von Mitarbeitern im Homeoffice nicht selten völlig leer. Laut einer Konferenz der Wirtschaftsförderung Frankfurt und dem Projektentwickler ABG unter Berufung auf ZEIT ONLINE stiegen im Jahr 2020 die Leerstände der Büroflächen um rund 30 Prozent im Vergleich zum Ende 2019.

Bildquellen: lucky eyes/Shutterstock.com