Dieses Haus kostet nur 9.500 Euro – und kommt aus dem 3D-Drucker
Der Immobilienmarkt boomt nach wie vor und auch wenn viele Experten vor einer platzenden Immobilienblase warnen, investieren die Deutschen noch immer gerne in ein Eigenheim.
Das könnte jetzt ein Stück erschwinglicher werden, denn erstmals wurde ein Haus mit einem 3D-Drucker gebaut, das nicht 3.000 Euro pro Quadratmeter (oder mehr) kostet.
Es könnte die Bauindustrie revolutionieren
Ein amerikanisch-russisches Startup hat gezeigt, dass ein Haus innerhalb von 24 Stunden gebaut werden kann, nur mithilfe einer 3D-Drucktechnik. Dabei geht es nicht nur um den Rohbau, sondern auch um die Ausbauten wie Fassade, Türen, Fenster und nicht zuletzt die technische Ausstattung.
Knapp 10.000 US-Dollar kostete das Ergebnis (etwa 9.387 Euro) und kann sich sehen lassen. Im Vergleich zu deutschen Baufirmen, die für diesen Preis nur knapp vier Quadratmeter hinbekommen, schafft das Startup für diesen Preis das knapp Zehnfache mit etwa 38 Quadratmetern. Das reicht für ein Paar oder als Single-Wohnung aus. Natürlich kommen dabei noch die Kosten für den Bauplatz dazu, dennoch kann sich der Preis sehen lassen.
Rohbau in nur 24 Stunden gedruckt
Der 3D-Drucker ist eine Art großer Roboterarm, der ein Betongemisch aussprüht, während er sich langsam dreht. Durch diese Aufeinanderschichtung entsteht an nur einem Tag ein rundes Haus, das danach ausgebaut werden kann.
Bislang wurden nur Teilbereiche, wie Wände als Fertighaus-Variante, gedruckt und geliefert. Diese mussten dann am Bauplatz zusammengefügt werden. Mit der neuen Methode ist das Haus wie aus einem Guss, was Zuschnitte und individuelle Anpassungen unnötig macht. Dafür ist das Ergebnis immer rund.
Für den Rohbau zahlt man lediglich 4.000 US-Dollar (etwa 3.755 Euro), der Ausbau schlägt mit 6.000 US-Dollar zu Buche (knapp 5.632 Euro). Da für den Bau spezielle Materialien benötigt werden, war das Projekt eine Kooperation mehrerer Firmen, allen voran PIK Companies, ein russischer Projektleiter. Der Bau des Hauses entspricht sogar den strengen deutschen Vorschriften und dürfte somit auch für harte Winter gerüstet sein.
Deutsche Beteiligung an dem Projekt
Mit Bitex aus Obernburg war auch eine deutsche Firma an dem Bau beteiligt. Diese lieferte den Wandputz aus mineralischem Reibeputz, der zusätzlich zu den Granitkugeln der Wand einen dämmenden Effekt bietet. Die schmutzabweisende Farbe an der Außenwand machte das Haus zudem schick und besonders wasserabweisend. Man sieht, dass jeder Baustein des Projektes mehrere Zwecke erfüllte und somit ein kleines, aber feines Gesamtkonzept entstand, das zu diesem Preis unschlagbar gut ist.
Bislang wurde noch keines dieser Häuser in Deutschland gebaut, der erste Test wurde auf einem Firmengelände in Strupino bei Moskau durchgeführt. Es spricht jedoch nichts dagegen, dass das Projekt auch in Deutschland Anwendung findet, wenn wohl auch nur als Übergangslösung, beispielsweise in der Flüchtlingskrise.
Techniker hatten in Russland teilweise mit den Temperaturen von unter minus 30 Grad Celsius zu kämpfen, ein Umstand, der in Deutschland glücklicherweise eher selten vorkommt, was den Bau sogar noch beschleunigen könnte.
Hier ein Video zur Entstehung des Hauses:
Bildquellen: Apis Cor