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Einkommens- und Hauspreisschere geht weiter auseinander

Wie aus einer Preisanalyse des Immobilienportals Immoverkauf24 hervorgeht, geht die Einkommens- und Hauspreisschere immer weiter auseinander.

So groß ist der Abstand zwischen Einkommen und Hauspreis in Deutschlands fünf größten Städten

In den fünf größten Städten Deutschlands geht die Einkommens- und Hauspreisschere immer weiter auseinander. Das geht aus einer Analyse der Immobilienpreise durch das Immobilienportal Immoverkauf24 hervor. Untersucht wurden die fünf größten Städte in Deutschland, darunter Köln, Frankfurt, Hamburg, Berlin und München.

In Köln kosteten Neubauwohnungen im Jahr 2020 im Schnitt 5.549 Euro pro Quadratmeter. Damit verzeichnet der durchschnittliche Preis einen Anstieg von ganzen 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Wachstum vom durchschnittlichen Einkommen der nordrhein-westfälischen Stadt hat sich im Vergleich mit den vier anderen untersuchten Metropolen am stärksten abgeschwächt. Mit einem Anstieg von 0,8 Prozent verdienen die Kölner im Jahr 2020 im Schnitt 3.912 Euro. Damit können jedoch ganze 70 Prozent des durchschnittlichen Quadratmeterpreises abgedeckt werden.

Die Stadt Frankfurt verzeichnet unter den fünf Metropolen die stärkste Teuerung bei Neubau-Preisen seit dem Jahr 2015. Im Jahr 2020 kostete eine neugebaute Wohnung in der hessischen Hauptstadt im Schnitt 7.650 Euro pro Quadratmeter. Damit stiegen die Neubau-Preise im Vergleich zum Jahr 2015 um ganze 77,5 Prozent an. Das Einkommen der Frankfurter betrug im Jahr 2020 im Schnitt 4.486 Euro und damit nur 1,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Jahr 2019 verzeichnete das Einkommen noch einen Zuwachs von 2,9 Prozent. Das durchschnittliche Einkommen der Frankfurter deckte im Jahr 2020 nur 59 Prozent des Neubau-Quadratmeterpreises ab. Im Jahr 2015 lag der Wert noch bei 93 Prozent.

In Hamburg lagen die Preise von Neubauwohnungen im Schnitt bei 6.959 Euro pro Quadratmeter. Hier ist der Quadratmeterpreis seit 2015 am geringsten, nämlich um nur 40 Prozent gestiegen. Das durchschnittliche Einkommen der Hansestadt stieg im Jahr 2020 jedoch nur um 1,1 Prozent auf insgesamt 3.863 Euro. Damit können die Hamburger nur 56 Prozent der Neubau-Quadratmeterpreise abdecken. Im Jahr 2015 waren es noch ganze 70 Prozent.

Auch in Berlin wird die Kluft zwischen Einkommen und Immobilienpreisen immer größer. Im Jahr 2020 liegt der Neubau-2 Euro stieg der Median im Jahr 2020 um drei Prozent an. Im Vergleich mit dem Jahr 2015 schneidet die Hauptstadt beim Einkommen mit einem Wachstum von 17 Prozent jedoch stark ab. Trotz des hohen Einkommensanstiegs seit 2015 ist die Schere zwischen Einkommen und Neubaupreisen im Jahr 2020 in Berlin am zweithöchsten. Insgesamt lassen sich mit dem durchschnittlichen Einkommen nur 53 Prozent der Neubaupreise abdecken.

In München ist die Schere zwischen Einkommen und Hauspreis am größten. Hier kostete eine Neubau-Eigentumswohnung im Jahr 2020 im Schnitt 9.250 Euro pro Quadratmeter, während das durchschnittliche Einkommen bei 4.566 Euro im Monat liegt. Damit hat München zwar das höchste Einkommen unter den fünf Metropolen, jedoch können damit nicht einmal 50 Prozent des Quadratmeterpreises gedeckt werden, so Immoverkauf24. Das Einkommen der Münchner wuchs 2020 im Vergleich zum Vorjahr nur um 2,1 Prozent. Im Jahr 2019 lag das Wachstum noch bei ganzen 3,8 Prozent. Die Immobilienpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahr wiederum um etwa sieben Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2015 verzeichnen die Preise in der bayrischen Hauptstadt sogar einen Anstieg von etwa 47 Prozent.

Die Corona-Pandemie verschlimmert die Kluft

Die Corona-Pandemie hatte einen nicht geringen Einfluss auf die Kluft zwischen den Einkommen und den Immobilienpreisen. Wie der Focus erklärt, mussten viele Menschen im Zuge der Corona-Krise ihre Arbeit aus dem Homeoffice verrichten, was den Wunsch nach Wohneigentum zusätzlich verstärkte. Außer der hohen Nachfrage stiegen die Preise jedoch auch wegen der Knappheit und der Verteuerung der Baumaterialien. Das gilt unter anderem für Baustoffe wie Holz und Dämmstoffe. Außerdem bremste die Pandemie Lohnsteigerungen, wodurch das Einkommen der deutschen Bürger und Bürgerinnen nur verhalten ansteigen konnte, so Immoverkauf24.

Ampelregierung will Wohnen bezahlbar machen

Aufgrund der hohen Nachfrage nach Wohnraum plant die Regierung das Angebot deutlich zu vergrößern. Ziel der Koalition ist es laut Koalitionsvertrag, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen, wovon 100.000 öffentlich geförderte Wohnungen sein sollen. Damit soll dem Wohnungsmangel und den rasanten Miet- und Kaufpreissteigerungen entgegengewirkt werden. “Wohnen ist ein Grundbedürfnis und so vielfältig wie die Menschen. Wir werden das Bauen und Wohnen der Zukunft bezahlbar, klimaneutral, nachhaltig, barrierearm, innovativ und mit lebendigen öffentlichen Räumen gestalten. […] Wir werden zeitnah eine neue Wohngemeinnützigkeit mit steuerlicher Förderung und Investitionszulagen auf den Weg bringen und so eine neue Dynamik in den Bau und die dauerhafte Sozialbindung bezahlbaren Wohnraums erzeugen”, heißt es im Koalitionsvertrag der Ampelregierung.

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