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ESG-Umfrage 2020 – Nachhaltigkeit ist institutionellen Immobilien-Investoren wichtig

Für institutionelle Immobilien-Investoren ist das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile ein sehr wichtiges. Dies ergab eine Studie des FondsForums, dessen Ergebnisse im Zuge einer Konferenz Ende Januar öffentlich bekannt gegeben wurden. Hier waren vor allem die ESG-Nachhaltigkeitsaspekte Tenor.

ESG-Umfrage

Für institutionelle Immobilien-Investoren spielt Nachhaltigkeit eine immer weiterwachsende Rolle. Dies ergab eine Umfrage des FondsForums 2020, welche ermittelte, dass institutionelle Investoren sich immer mehr an den sogenannten ESG-Kriterien orientieren. Diese stehen für die Nachhaltigkeitsaspekte Environment, Social und Governance – also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Jene Kriterien berücksichtigen den Klimawandel, sowie die Umweltverschmutzung, aber auch sozialen Einsatz.

Die Umfrage stellt heraus, dass 52 Prozent der befragten Unternehmen das ESG-Modell bereits hinsichtlich der Unternehmens- und Produktentwicklung einbeziehen, während einzelne Kriterien von 43 Prozent der befragten Institutionen bereits angenommen werden. Lediglich fünf Prozent beschäftigen sich überhaupt nicht mit dem Thema ESG.

Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt rund 130 Fonds-Anbieter, Asset Manager, Kreditinstitute, Anleger, Projektentwickler und Branchendienstleister befragt, wobei 37 Prozent davon institutionelle Anleger waren.

Wachsende Relevanz von ESG

Für einen Großteil der institutionellen Anleger ist es offensichtlich: „Kein Weg führt an ESG vorbei!“, so heißt es in der Studie. Diesem Statement stimmten 78 Prozent der Anleger zu, auch dass die ESG-Vorgaben einen dauerhaften Einfluss auf die Geschäfte des Immobilienmarktes haben werden. Nur sechs Prozent aller Befragten sieht ESG als vergängliches Thema, während drei Prozent die Signifikanz des Einflusses für unbedeutend halten.

Die Branche bemängelt allerdings eine zu langsam wachsende Signifikanz von ESG, welche 59 Prozent mit fehlenden EU-Regularien begründen. Es würden spezifische Anweisungen und Richtlinien fehlen. Aber auch Ungewissheit über die gesamten Auswirkungen und zuvor geringe Popularität des Themas stünden einem schnellerem Wachstum im Wege, so heißt es in der Umfrage.

Und das, obwohl laut 14 Prozent der Investoren „keine positiven Entscheidungen mehr möglich sind“, sofern ESG keine Berücksichtigung findet, während 82 Prozent dem Thema zumindest eine hohe Relevanz hinsichtlich Immobilientransaktionen zuschreiben.

Dementsprechend werden zukünftig auch ESG-Ratingergebnisse Beachtung finden. Für circa 71 Prozent sind diese Ratings von mittlerer Bedeutung, so werden sie bei Immobilientransaktionen zwar herangezogen, sind jedoch nicht ausschlaggebend.

ESG-Konferenz

Die Umfrageergebnisse wurden im Zuge einer FondsForum-Konferenz mit dem Hauptthema ESG am 20. Januar vorgetragen. Hier wurden alle ESG-Kriterien hinsichtlich Nachhaltigkeit diskutiert, wobei diesbezüglich der Fokus auf strategischen und operativen Aspekten lag.

Die Teilnehmer tauschten Erfahrungen und Meinungen untereinander aus, wodurch außerdem, dank Expertenrunden und Vorträgen, Entwicklungsschritte bezüglich der ESG-Anwendung nahegelegt werden konnten.

Wie boerse.de berichtet, erklärte Anja Strumpf, Initiatorin der Konferenz: „Das Thema ESG wird neben den grundsätzlichen ökonomischen Anforderungen an den Immobilienanalgen für institutionelle Investoren zunehmend eine gleichwertige Bedeutung gewinnen. Denn sowohl die Anforderungen der Mieter wie auch der Käufer und Verkäufer werden die Erfüllung von ESG-Kriterien Schritt für Schritt zu einem Mindeststandard machen. Ohne die Berücksichtigung von ESG-Kriterien läuft man heute Gefahr, in Zukunft nicht mehr wettbewerbsfähig zu sein […]“.

Bildquellen: warodom changyencham/Shutterstock.com