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Europa: Zahl der Smart-Living-Haushalte steigt bis 2023 auf 63 Millionen

Smart City, Smart Healthcare, Smart Transportation, Smart Environment & Co.: Smart Living wird immer mehr in unseren Alltag integriert. Das verändert diesen nicht nur gewaltig, sondern kurbelt auch die Wirtschaft an, denn der Markt für Smart-Living-Anwendungen ist riesig.

Die neue Studie “SmartLiving2Market” des Marktforschungsinstituts Technopolis im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat untersucht, wie sich der Markt für Smart-Living-Anwendungen in den nächsten Jahren entwickeln wird. Im Zentrum der Analyse steht dabei Europa als drittgrößter Absatzmarkt nach den USA und China.

Prognose: Verdopplung der Zahl der Smart-Living-Haushalte in Europa bis 2023

Eines der wichtigsten Ergebnisse der Studie: Die Zahl der Smart-Living-Haushalte in Europa wird sich im Vergleich zu 2019 bis 2023 in etwa auf 63 Millionen verdoppeln. 2018 gab es 22,7 Millionen Smart-Living-Haushalte, in diesem Jahr sind es bereits 36 Millionen und nach der Verdopplung 2023 sollen es 2024 sogar schon bis zu 72,1 Millionen Smart-Living-Haushalte sein.

Zu den drei größten europäischen Absatzmärkten gehören Frankreich und Großbritannien, auf Platz eins steht Deutschland – damit ist der deutsche Markt derjenige, für den bis 2023 das größte Wachstum (66 Prozent) prognostiziert wird.

“SmartLiving2Market”: Größtes Wachstum im Bereich Licht und Komfort

Dabei kann den Verfassern der Studie zufolge damit gerechnet werden, dass der größte Umsatz weiterhin durch smarte Haushaltsgeräte, Vernetzung und Gebäudesicherheit generiert wird. Das größte Wachstum soll in den kommenden Jahren hingegen der Bereich Licht und Komfort aufweisen können.

Die Position Deutschlands innerhalb der prognostizierten Marktentwicklung ist für Prof. Thomas Heimer von Technopolis Deutschland GmbH dem BMWi zufolge jedoch noch nicht ausreichend – er wird in einer Mitteilung wie folgt zitiert: “Besonders erfreulich ist auch die Position vieler Unternehmen in Deutschland: So spielen deutsche Anbieter eine zentrale Rolle im Bereich der Smart-Living-Anwendungen in Wohngebäuden. Woran es aber immer noch mangelt, ist die Schaffung eines deutschen Leitmarktes. Das Herstellen von Interoperabilität zwischen verschiedenen Smart-Living-Anwendungen und damit der Aufbau von neuen Anwendungsfeldern für die Nutzer kann den entscheidenden Wettbewerbsvorteil ausmachen […]”

Herausforderung Sicherheit: Deutsche Kunden vertrauen nicht auf Datenschutz

Eine der Hürden, die deutsche Unternehmen in dieser Branche auf diesem Weg noch nehmen müssen, ist die des Datenschutzes: Ganze 93 Prozent der deutschen Zielgruppe halten den Ergebnissen einer GfK-Umfrage zufolge die Cybersicherheit für deutlich zu gering, während 25 Prozent der Zielgruppe die Smart-Living-Anwendungen als Risiko für ihre Privatsphäre einschätzen.

Die Bedenken sind übrigens nicht gänzlich unbegründet: In der Studie “SmartLiving2Market” werden Sicherheitstests der Stiftung Warentest angesprochen: Trotz eingeschalteten smarten Gebäudesicherheits-Anwendungen konnte die Stiftung Warentest problemlos in die entsprechenden Test-Häuser einbrechen und bewertete nur eine der getesteten Anwendungen mit wenigstens “befriedigend”.

Deswegen erklärt Heimer laut BMWi: “Speziell in Deutschland wird es künftig darum gehen, bei der Entwicklung neuer Anwendungen mehr Mut zum Risiko zu beweisen: Mit stärkerer Innovationsfreude und kreativen Neuheiten eröffnen sich für deutsche Anbieter große Chancen.”

Bildquellen: mangpor2004/Shutterstock.com