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Eurostat: EU-weit liegen die Deutschen bei der Eigenheimquote auf dem letzten Platz

In Deutschland ist das Wohnen zur Miete weit verbreitet – in keinem anderen Land der EU wohnen so wenig Menschen in der eigenen Immobilie. Schlecht schneiden auch Österreich, Dänemark und Frankreich ab.

Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, hat Ende 2021 Daten zur Eigenheimquote in den 27 Mitgliedsstaaten (ausgenommen Italien) veröffentlicht. Die Daten beziehen sich auf das Jahr 2020. Das Ergebnis: In Deutschland wohnen so wenig Menschen in Eigenheimen wie in keinem anderen Land der EU.

Nur knapp über 50 Prozent der Deutschen leben im Eigenheim

Genau 50,4 Prozent der Deutschen wohnen der Erhebung zufolge in ihrer eigenen Immobilie. Auf dem vorletzten Platz liegt Österreich (55,3 Prozent), den drittletzten Platz belegt Dänemark (59,3 Prozent). Im Vergleich dazu leben mit 64,0 Prozent knapp fünf Prozent mehr Franzosen in Eigenheimen, in Schweden sind es 64,5 Prozent, in Luxemburg 68,4 Prozent.

Entwicklung wird vom niedrigen EZB-Leitzins und den steigenden Immobilienpreisen beeinflusst

Die geringe Eigenheimquote in diesen Ländern ist auf den ersten Blick erstaunlich, da Immobilien in Niedrigzinsphasen üblicherweise als verhältnismäßig lukrativ betrachtet werden. Der Leitzins der EZB liegt bereits seit einigen Jahren bei etwa Null.

Allerdings steigen die Immobilienpreise beispielsweise in Deutschland seit einigen Jahren beträchtlich, weswegen der Erwerb von Wohneigentum in Deutschland trotz der niedrigen Zinsen für Bau- oder Immobilienkredite immer kostspieliger wird: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind die Preise für Wohnimmobilien allein im dritten Quartal (Q3) 2021 um 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal und um ganze 12,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen.

Europaweit schneidet nur die Schweiz schlechter ab als Deutschland

Auch für Norwegen und die Schweiz hat Eurostat Daten erhoben. Schlechter als Deutschland schneidet mit 42,3 Prozent jedoch nur die Schweiz ab, Norwegen befindet sich im europäischen Vergleich der Eigenheimquote im oberen Mittelfeld.

Am meisten Menschen leben in Rumänien in Eigenheimen (96,1 Prozent), gefolgt von der Slowakei (92,3 Prozent), Kroatien und Ungarn (je 91,3 Prozent). Der EU-Durchschnitt liegt bei 69,7 Prozent.

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