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Existenzsichernd: Studie zeigt Digitalisierungstrend in der Immobilienbranche

Investitionen in Digitalisierung sind wichtig, und zwar auch in der Immobilienwirtschaft. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von EY sowie dem Zentralen Immobilien Ausschuss ZIA. Sie zeigt die Potenziale von Digitalisierung sowie Automatisierung in der Branche auf und erklärt Pandemie und Nachhaltigkeit als Treiber für digitale Transformation.

Die Ausgaben für Digitalisierungsmaßnahmen pendeln sich ein, doch die digitale Exzellenz lässt noch immer auf sich warten, stellen Ernst & Young (EY) und der zentrale Immobilienausschuss (ZIA) fest. Dennoch: Die Digitalisierung sei für die Immobilienwirtschaft zunehmend existenzsichernd.

90 Prozent glauben an digitale Technologie zur langfristigen Existenzsicherung

Die aktuelle Digitalisierungsstudie von EY Real Estate und dem Spitzenverband der Immobilienwirtschaft ZIA wurde 2021 zum sechsten Mal in Folge erhoben. Dafür wurden im Sommer 2021 insgesamt etwa 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von öffentlichen, aber auch privatwirtschaftlichen Organisationen mit Immobilienbezug befragt. Die Teilnehmerstruktur bildet eigenen Angaben zufolge die gesamte Wertschöpfungskette der Immobilienwirtschaft ab. Dabei sticht besonders heraus, dass über 90 Prozent der Befragten die Automatisierung durch digitale Technologie langfristig als existenzsichernd für Unternehmen in der Immobilienwirtschaft betrachten.

Automatisierungs- und Digitalisierungspotenzial führen zu mehr Wertschöpfung

Die Hälfte der Befragten ist zuversichtlich, dass die Automatisierung zumindest teilweise den Fachkräftemangel ausgleichen kann. Außerdem besteht großer Konsens darüber, dass Automatisierung durch digitale Technologie Mitarbeitern mehr Zeit für wertschöpfende Tätigkeiten einräumen kann.

Mit 78 Prozent wird das Automatisierungspotenzial im Bereich der Rechnungsverarbeitung am höchsten eingeschätzt. Es folgen die Verwaltung des Zahlungsverkehrs mit 69 Prozent sowie systeminterne Datenübertragungen mit 67 Prozent. Beim Digitalisierungspotenzial hingegen werden die Gebiete Property Management und Energiedienstleistungen mit 17 Prozent Zustimmung genannt.

Nachhaltigkeit & Pandemie als treibende Kräfte

Auch Christian Schulz-Wulkow, Managing Partner bei EY Real Estate, glaubt, Digitalisierung müsse künftig mehr als Chance denn als Gefahr für Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze gelten. “Nicht zuletzt auch die zwingend notwendige Transformation der Branche im Hinblick auf Nachhaltigkeitsthemen und konstant steigende regulatorische Anforderungen erfordert eine digital gestützte Automatisierung der Unternehmensabläufe“, so Schulz-Wulkow.

Nachhaltigkeitsthemen spielen also auch in der Immobilienwirtschaft eine immer wichtigere Rolle. Das bestätigen auch die Befragten. So gaben 97 Prozent an, dass Nachhaltigkeit ein besonders starker Treiber für die digitale Transformation sei und dass Datentransparenz zu höheren Chancen führe, die ESG-Kriterien in das Geschäft zu implementieren. Auch die Corona-Pandemie wird von etwa 33 Prozent als Treiber für Digitalisierung genannt.

Die Studienautoren heben noch ein weiteres Ereignis hervor: So habe bezüglich der Ausgaben für Digitalisierungsmaßnahmen im Vergleich zu den Vorjahren eine gewisse Stagnation eingesetzt, “der Stand der automatisierten Prozesse liegt jedoch noch deutlich hinter den Möglichkeiten zurück“, so der ZIA Innovation Think Tank Vorsitzende Martin Todeck. Schließlich gaben 40 Prozent der Befragten an, dass der Anteil an automatisierten Prozessen aktuell nur bei höchstens zehn Prozent liegt.

Bildquellen: metamorworks/Shutterstock.com