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Experte prognostiziert: Der Wohnungsbau in den USA steht vor einer deutlichen Verlangsamung

Die US-amerikanische Investmentgesellschaft PIMCO sagt voraus, dass sich der Wohnungsbaumarkt in den Vereinigten Staaten in den nächsten Jahren stark verlangsamen wird – dasselbe prognostizieren die Experten auch für die Entwicklung der Immobilienpreise.

PIMCO: Der Corona-bedingte Höhenflug des Wohnungsbaus ist vorüber

In einer aktuellen Folge des Odd Lots Podcasts von Bloomberg sprach Dan Ivascyn, Group Chief Investment Officer der auf Anleihen spezialisierten Investmentgesellschaft PIMCO, über seine Erwartungen bezüglich der Entwicklung des US-amerikanischen Wohnungsbaumarkts in den kommenden Jahren. Laut der Prognose von Ivascyn werde sich der Wohnungsbau signifikant verlangsamen und landesweit real oder auch inflationsbereinigt zurückgehen. Bezüglich der Immobilienpreise sagt der Manager voraus, es werde entweder eine Stabilisierung oder höchstens enorm niedrige einstellige Wachstumsraten geben. Tatsächlich schließt Ivascyn auch ein Sinken der Immobilienpreise nicht aus, ihm zufolge wäre eine solche Entwicklung gar nicht überraschend und auch nicht notwendigerweise alarmierend.

Der jahrelang währende Anstieg der Immobilienpreise in den USA wurde durch die Pandemie noch beschleunigt, da die platzsuchenden Amerikaner in Scharen die Städte verließen und aufs Land zogen. Die von Ivascyn vorausgesagte Verlangsamung würde gewissermaßen einen Gegeneffekt zu diesem umstandsbedingten Boom darstellen. Zu der Umkehrung des Trends trägt natürlich auch die Anhebung der Zinsen durch die US-Notenbank bei, die die Immobilienpreise Ivascyn zufolge als deutlich anfälliger erscheinen lässt. Wie NajaOnPoint anmerkt, zeichnet die Entwicklung der Zinsraten für Hypotheken ein deutliches Bild der allgemeinen Angst der Investoren vor Inflation und sich immer weiter verlangsamendem wirtschaftlichen Wachstum. Denn die Zinsraten sind zurzeit von einer außerordentlichen Volatilität geprägt: Nachdem die durchschnittliche Zinsrate für einen 30-jährigen Kredit im Juni auf beinahe 6 Prozent angestiegenen war, ist sie mittlerweile schon wieder auf unter 5 Prozent gefallen.

Unruhe am Markt

Wie Institutional Money berichtet, sind Hypotheken nicht die einzige Art von Anleihen, die aktuell von einer hohen Volatilität gebeutelt werden. So war der Move-Index der Bank of America für die Volatilität von US-Staatsanleihen zu Beginn des Jahres auf ein seit 2009 nicht mehr dagewesenes Niveau angestiegen, wenn man die durch den Corona-Ausbruch 2020 ausgelöste Volatilität außer Acht lässt. Abgesehen davon haben auch die Risikoprämien für Unternehmensanleihen einen deutlichen Anstieg erfahren. Alles in allem geht Dan Ivascyn davon aus, dass den USA eine vergleichsweise milde, aber anhaltende Rezession bevorsteht.

Bildquellen: hxdyl / Shutterstock.com