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Expertenprognose: Preise am Immobilienmarkt werden bis 2060 steigen

Auch in Zukunft rechnen Experten mit steigenden Preisen und einer konstant hohen Nachfrage am deutschen Immobilienmarkt. Die Universität Freiburg prognostiziert, dass die Immobilienpreise in Ballungsräumen und gefragten Wohngegenden bis 2060 weiter ansteigen werden.

Enorme Preissteigerungen in vielen deutschen Großstädten

Die hohe Nachfrage am deutschen Immobilienmarkt hat sich auch durch die Pandemie nicht abgeflacht. So erhöhten sich die Preise von Bestandswohnungen und Neubauwohnungen in den meisten Städten deutlich, wie eine Studie von Block-Builders.de herausgefunden hat. Den größten Preisanstieg konnte man in Essen feststellen: Vom ersten Quartal 2020 bis zum ersten Quartal 2021 stiegen die Preise für Bestandswohnungen durchschnittlich um etwa 28 Prozent. Auf Platz zwei bei den größten Preissteigerungen schafft es Hannover, wo sich die Wohnungen um insgesamt 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verteuerten. Dahinter folgen Dresden (20 Prozent), Dortmund (18 Prozent) und Düsseldorf (17 Prozent).

Deutsche Bundesbank und Bürger und fürchten sich vor Immobilienblase

Die konstant steigenden Preise führen in Verbindung mit der hohen Nachfrage nach Immobilien immer wieder zu Befürchtungen um eine mögliche Immobilienblase in Deutschland. Nur 2,1 Prozent der Teilnehmer empfinden die aktuell vorherrschenden Preise am Immobilienmarkt als deutlich unterbewertet, heißt es bei Block-Builders.de unter Bezugnahme auf Daten von Handelsblatt. Fast vier von zehn befragten Bundesbürgern (37,8 Prozent) sind sogar der Meinung, dass die Immobilienpreise in Deutschland deutlich über ihrem Wert liegen. Rund ein Viertel (25,7 Prozent) hält die Immobilienpreise für eher überbewertet.

Auch die Deutsche Bundesbank bestätigt in ihrem Monatsbericht vom Februar derartige Tendenzen. So gäbe es für die Bank einige Hinweise dafür, “dass die markanten Preisübertreibungen auf den städtischen Wohnungsmärkten während der Coronavirus- Pandemie im Berichtsjahr etwas zunahmen”, heißt es in dem Bericht. Schätzungen zufolge sind die Immobilien in Deutschland nach Angaben der Bundesbank aktuell etwa 15 bis 30 Prozent überbewertet.

IW-Experte meint: Deutschland droht keine Immobilienkrise

Anders als die Bürger und die Deutsche Bundesbank sind sich jedoch viele Experten aus der Wissenschaft einig: Auch in den kommenden Jahren wird es erstmal keine Immobilienkrise in Deutschland geben. Immobilienökonom Michael Voigtländer erwartet, dass die Preise in Deutschland in Zukunft sogar noch steigen werden. In einem Interview mit MDR erklärt er, dass eine solch “spekulative Blase” spätestens zu Beginn der Corona-Pandemie hätte platzen müssen: “Das ist aber nicht passiert und deutet sich auch nicht an. Deshalb denke ich, dass wir keine Blase haben”, betont der IW-Experte gegenüber MDR.

Uni Freiburg: Immobilien-Rally bis 2060

Die Universität Freiburg geht sogar noch einen Schritt weiter: Bis zum Jahr 2060 sollen die Immobilienpreise den Experten zufolge steigen: “Gerade in Ballungszentren und begehrten Lagen vor allem in Süddeutschland erhöhen sich die Preise aufgrund der ausdauernden Nachfrage sogar bis 2060”, zitiert Block-Builders die Universität. Außerdem würden die steigende Wohnflächennachfrage bei höherem Alter und die steigende Zahl an Haushalten dazu führen, “dass eine deutliche Entwarnung vor massiven Wertverlusten des Immobiliensektors ausgesprochen werden kann”, heißt es in der FZG-Studie der Universität.

Experten sind sich einig: Preise werden weiter steigen

Wie auch schon Voigtländer betont, erwarten viele Experten eine positive Preisentwicklung am Immobilienmarkt: “Ich gehe davon aus, dass die Preise vorerst sogar noch weiter steigen werden, weil die Nachfrage steigt, die Zinsen niedrig sind und der Wohnraum fehlt”, prophezeit IW-Experte Voigtländer. Block-Builders.de-Analyst Raphael Lulay teilt diese Meinung: “Vieles spricht für einen anhaltenden Anstieg der Immobilienpreise. Aktuelle Ängste vor einer steigenden Inflation treiben die Entwicklung zusätzlich an“, erklärt der Experte den Berichten von trend.at zufolge.

Kai Enders, Vorstandsmitglied bei Engel & Völkers erwartet ebenfalls, dass die Preise am deutschen Immobilienmarkt weiter ansteigen: “Die Corona-Pandemie führt kurzfristig zwar zu Verlagerungen von Kaufabschlüssen, langfristig wird sie die Wohnraumnachfrage aber nicht mindern”, erklärt der Engel & Völkers-Experte. Denn das Angebot unterliege auch weiterhin einer hohen Nachfrage, resümiert er.

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