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EY-Trendbarometer: Investoren blicken skeptisch auf Immobilienmarkt – Nachhaltige Anlagen im Fokus

Die turbulenten Preisentwicklungen der Immobilienbranche waren in den vergangenen Jahren kaum zu übersehen. Neben den ohnehin schon großen Preissprüngen haben die gesamtwirtschaftlichen Bedingungen, spätestens seit Corona, der Anstieg der Zinsen und zunehmende Regularien der Bundesregierung den Markt weiter verunsichert. Die Beratungsgesellschaft Ernst & Young Real Estate hat dazu nun ein Trendbarometer vorgestellt.

Immobilienmarkt: Professionelle Investoren erwarten Tief im Jahr 2024

Professionelle Investoren gaben im Jahr 2021 noch etwa 114 Milliarden Euro für Immobilien aus, dem gegenüber wurden im Jahr 2022 nur noch 67 Milliarden Euro investiert. Das Tief des Immobilienmarkts steht allerdings noch bevor, meint eine Vielzahl der Investoren, erklärt Christoph Haub vom Beratungshaus Ernst & Young, wie die Tageschau berichtet. Dieses stellte jüngst ein Trendbarometer zu den Entwicklungen am Immobilienmarkt vor.

Zu den oben genannten Investoren zählen unter anderem Immobilienfonds, Versorgungswerke, Versicherungen und Pensionskassen. Dem Bericht der Tagesschau zufolge seien, unter Berufung des EY-Trendbarometers, aber lediglich letztere aktuell noch an Investments am Immobilienmarkt interessiert. Diese seien wegen der Langfristigkeit der Anlage nicht so auf das absolute Tief als Einstiegspunkt angewiesen, so das Trendbarometer. Ganz anders die Immobilienfonds und Superreiche, diese distanzieren sich im Moment von Immobilienanlagen.

Im Mittelpunkt: Fokus auf erneuerbare Energien und soziale Aspekte

Derzeit interessante Anlagen in diesem Sektor sind etwa Windparks und andere Immobilien im Bereich der erneuerbaren Energien, zeigt der Bericht. Weniger interessant hingegen sind Büroflächen. Haub erklärt, dass besonders der soziale Aspekt inzwischen eine Rolle spielt.

Vorrangig werden Immobilien in guten Wohnvierteln gesucht, solche mit durchmischten Bevölkerungsgruppen, guten Verkehrsanbindungen, Kindergärten, Schulen und laufendem Gewerbe. Durch die Langfristigkeit der Anlagen, die Versicherungen, Versorgungswerke und Pensionsfonds benötigen, um später ihre Auszahlungen tätigen zu können, seien eben genau diese Aspekte wichtig, um die Dauer der Investments zu garantieren.

Nachhaltige Energieeffizienz: Dominantes Thema und treibende Kraft im Immobiliensektor

Das dominante Thema an den Märkten, natürlich auch im Immobiliensektor, ist die Nachhaltigkeit. In Bezug auf die Immobilien speziell, die Energieeffizienz. Der Berater erklärt, dass die meisten Unternehmen in der Industrie davon ausgingen, dass nur jene Immobilien Bestand haben werden, die nachhaltig sind. Die für das Trendbarometer befragten 32 Unternehmen, haben fast alle angegeben, dass sie ihre Immobilien dahingehend analysiert haben und zur notwendigen Energieeffizient sanieren werden.

Es sei wirtschaftlicher, erklärt der Bericht, schlecht isolierte Gebäude selbst zu sanieren, als sie zu verkaufen. Denn wenn die schlecht oder überhaupt nicht sanierten Immobilien an den Markt gingen, müsste man dafür große Abschläge in Kauf nehmen.

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