Flucht aus Metropolen: Der US-Wohnungsmarkt befindet sich im Wandel
Der New Yorker Immobilienmarkt präsentiert sich aktuell turbulent. Aufgrund erhöhter Preise in den Städten verlassen immer mehr Amerikaner die Metropolen und kaufen stattdessen Häuser in ländlichen Gegenden.
Amerikaner verlassen die Metropolen
Die Corona-Pandemie hat weltweit einige Veränderungen zur Folge und auch der Immobilienmarkt ist davon betroffen. Besonders die US-amerikanischen Metropolen erfahren derzeit einen starken Wandel, denn immer mehr Amerikaner kehren den Städten den Rücken zu und ziehen stattdessen in ländliche Gegenden. Grund dafür sind die sinkenden Zahlen an verkauften Wohnungen, die aufgrund der Corona-Krise deutlich gefallen sind und zur Folge haben, dass die Preise stärker als vorher unter Druck geraten. Es scheint nun, als habe die Corona-Pandemie den Strukturwandel, der sich bereits angekündigt hatte, deutlich beschleunigt.
Umzug ins günstigere Umland
Metropolen gelten als besonders schnelllebig und das wirkt sich oft auch auf den Immobilienmarkt der Städte aus. So haben Booms oftmals zur Folge, dass die Preise von Wohnungen und Büro- oder Geschäftsimmobilien in gesuchten Vierteln in kurzer Zeit stark steigen können. Laut dem Handelsblatt haben so bereits mittlerweile mehr als 420.000 Bewohner der Stadt New York den Rücken gekehrt und sind in ländliche Regionen gezogen. Doch nicht nur die Preise dürften zu diesem Wandel beitragen, auch die andauernde Möglichkeit von zuhause aus zu arbeiten, dürfte für viele ein starkes Argument sein, um aus den Metropolen wegzuziehen. Für viele bisherige Bewohner ist aber auch die durch die Krise ausgelöste finanzielle Unsicherheit der Grund, die teuren Stadtviertel zu verlassen und stattdessen ins günstigere Umland zu ziehen, wo sie meistens auch ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis erwartet.
Das Virus und der New Yorker Immobilienmarkt
Neben allen Metropolen hat die Corona-Krise besonders den New Yorker Immobilienmarkt hart getroffen – und es scheint keine Aussichten auf eine schnelle Erholung zu geben. So ist die Zahl der Wohnungsverkäufe in Manhattan im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte 54 Prozent gefallen, wohingegen die Anzahl, der im Juni unterzeichneten Verträge für den Kauf von Wohnimmobilien sogar um 76 Prozent zurückgegangen ist, wie das Maklerunternehmen Miller Samuel in einem aktuellen Bericht erklärte. Besonders der Verzicht auf persönliche Besichtigungen von Immobilien im gesamten zweiten Quartal führte zu dieser Entwicklung.
Kommt es zur Normalisierung?
Laut dem Bericht des Maklers war das zweite Quartal allgemein sehr schwach, da es nur zu 1.147 Transaktionen kam. Dieser Wert war der niedrigste seit den späten 1980er Jahren. Das Maklerunternehmen nennt als einen der Gründe die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die das Leben im zweiten Quartal fast zum Erliegen brachte. Nicht nur hatten die Menschen nicht weiter die Möglichkeit, Immobilien persönlich zu besichtigen, besonders viele reiche und sonst sehr kaufwillige Bürger hatten die Metropolen zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen. Nun hoffen potenzielle Käufer auf erhebliche Preisnachlässe, wobei es derzeit nicht aussieht, als ob es zeitnah dazu oder überhaupt zu einer Normalisierung kommt. Es bleibt also abzuwarten, wie sich der Immobilienmarkt in Folge der Corona-Krise weiterentwickelt.
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