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Großbritanniens Immobilienpreise sind landesweit erstmals höher als vor der Weltwirtschaftskrise

Die Immobilienpreise aller britischen Städte übersteigen nach zwölf Jahren erstmals das Preisniveau von 2007 vor der Finanzkrise.

Britische Immobilienpreise erreichen neue Spitzenwerte

Großbritanniens Immobilienpreise überstiegen im Januar 2020 erstmals allesamt das Preisniveau von vor der Weltwirtschaftskrise. Dies zeigt der Zoopla City House Price Index vom Januar 2020. Außerdem befand sich die jährliche Hauspreiswachstumsrate im Januar mit 3,9 Prozent auf einem 33-monatigen Hoch, so Zoopla. Allerdings hat der britische Immobilienmarkt mit einer Hauspreisinflation zu kämpfen.

Nach zwölf Jahren übertreffen alle britischen Städte die Immobilienpreise von 2007

Inzwischen haben es alle Städte in Großbritannien geschafft, das Immobilienpreisniveau von 2007 zu übertreffen. Während London es als erste britische Stadt bereits nach zweieinhalb Jahren schaffte, dass sich seine Immobilienpreise nach der Finanzkrise vollends erholten, benötigten südlichere Städte in England wie Oxford oder Cambridge jeweils 3,7 und 3,9 Jahre. Allerdings haben sich auch diese beiden Städte bezüglich ihrer Immobilienpreise verhältnismäßig schnell erholt. Newcastle erreichte nämlich laut dem Zoopla-Index erst im Dezember 2019 wieder das Preislevel von 2007.

Gerade der Londoner Immobilienmarkt profitierte in den letzten Jahren von internationalen Kaufinteressenten sowie vom Wertverlust des Pfunds. Der durchschnittliche Kaufpreis liegt dort nun bei 481.800 Britischen Pfund, das sind 59 Prozent mehr als noch 2007. Auch Oxfords und Cambridges Hauspreise liegen mit durchschnittlich 423.900 und 415.300 Britischen Pfund mehr als 50 Prozent höher als die Spitzenwerte von 2007.

Die Immobilienpreise dieser Städte wachsen am langsamsten und am schnellsten

Die steigenden Immobilienpreise sind dem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auf dem britischen Wohnungsmarkt verschuldet, so Richard Donnell, Head of Research and Insight bei Zoopla. So stieg der Immobilienbestand landesweit um lediglich 2,6 Prozent, während die Nachfrage um 26 Prozent zulegte. Dieses Ungleichgewicht am Markt soll mindestens noch bis Mitte 2020 den britischen Immobilienmarkt beherrschen, berichtet Donnell.

Am stärksten stiegen die Hauspreise dem Zoopla-Index zufolge in Edinburgh, Nottingham und Leicester an. In Edinburgh stiegen die Hauspreise im vergangenen Kalenderjahr um 5,9 Prozent, in Nottingham um 5,4 Prozent und in Leicester um 5,3 Prozent. Allerdings steht sowohl in Edinburgh als auch in Leicester weniger Wohnraum zum Verkauf als noch vor einem Jahr.

Am langsamsten legten die Wohnpreise in Oxford und Southampton zu, in Aberdeen sanken die Preise sogar um 4,3 Prozent im Durchschnitt.

Die Hauspreisinflation am britischen Immobilienmarkt

Alle britischen Städte haben das erste Mal seit Anfang 2017 wieder eine Hauspreisinflation von mindestens 2 Prozent zu verzeichnen, lediglich Aberdeen hat eine niedrigere Rate.

Für die Zukunft des Immobilienpreisanstiegs prognostiziert Richard Donnell: „Wir erwarten in absehbarer Zukunft keine wesentliche Beschleunigung der Wachstumsrate, da der Druck auf die Kaufkraft den Preisanstieg limitieren wird, besonders in Südengland“.

Bildquellen: ESB Professional/Shutterstock.com